Bayer kann sich angesichts neuer Studiendaten zum Medikament Xarelto Hoffnung auf zusätzliche Umsätze mit dem Gerinnungshemmer machen. In der klinischen Phase-III-Studie Voyager Pad wurde untersucht, ob das Mittel auch bei Patienten mit Durchblutungsstörungen in den Beinen wirkt, die sich deswegen einem Eingriff unterziehen mussten.
Bei der Gabe von Xarelto in Kombination mit Acetylsalicylsäure (ASS) sei das Risiko für bestimmte schwere Folgen im Vergleich zur alleinigen Behandlung mit ASS gesunken, wie Bayer am Samstag in Berlin mitteilte. Dabei geht es um Durchblutungsstörungen und -unterbrechungen in den Beinen, um Amputationen, Herzinfarkte und Schlaganfälle.
Am Sonntag stellte Bayer zudem Daten der Phase-IIIb-Studie Pronomos vor, denen zufolge Xarelto das Risiko schwerer venöser Thromboembolien nach nicht-großen orthopädischen Operationen signifikant senkt. Im Vergleich zu Enoxaparin sei dieses um rund 75 Prozent niedriger.
Bayer-Blockbuster
Die Daten wurden zudem auf dem US-Kardiologiekongress ACC vorgestellt. Sie könnten die Möglichkeit einer Erweiterung des Labels von Xarelto eröffnen - das Mittel könnte dann breiter eingesetzt werden. Xarelto ist schon länger einer der wichtigsten Umsatztreiber im Pharmageschäft der Leverkusener und in mehreren Indikationen für Erwachsene zugelassen, wie etwa der tiefen Venenthrombose, der Prävention von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern sowie bei Lungenembolien. Im Jahr 2019 erzielte Bayer mit Xarelto einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro.
Bayer kann sich berechtigte Hoffnungen auf eine Zulassungserweiterung beim Top-Seller Xarelto machen. Zuletzt sorgten die Leverkusener allerdings mit einem Malaria-Mittel als potenzielle Behandlungsoption für Covid-19 für Schlagzeilen. Ausnahmslos mutige Anleger sollten eine Long-Position auf die Bayer-Aktie eingehen und damit auf einen positiven Newsflow in den kommenden Wochen mit steigenden Kursen setzen.