Die Bayer-Aktie fällt seit Tagen kaum aus dem Rahmen. Mal geht es ein paar Cent abwärts, heute wieder etwa 1,7 Prozent aufwärts. Die Analysten, die den Pharma- und Agrarchemie-Konzern beobachten, werden derweil immer optimistischer. Kürzlich hat auch die Deutsche Bank das Kursziel für Bayer angehoben.
Die Deutsche Bank hat das Kursziel nach einer Investorenveranstaltung von 63 auf 66 Euro angehoben und die Einstufung für Bayer auf "Buy" belassen. Die neuen Ziele des Pharma- und Agrarchemie-Konzerns hätten in puncto Wachstum und Profitabilität die Erwartungen überboten, schrieb Analyst Falko Friedrichs kürzlich. Er erhöhe folglich seine Schätzungen, was von steigenden Konsensprognosen begleitet werden dürfte.
Ein etwas geringeres Kursziel sieht aktuell eie französische Großbank Société Générale. SocGen-Analyst Florent Cespedes hält Bayer für haltenswert mit einem Kursziel von 59 Euro. Der Pharmasektor habe sich in den vergangenen sechs Monaten unterdurchschnittlich entwickelt, schrieb er in einer Branchenstudie.
Die Sektorrotation im Markt sei durch den aus Inflationssorgen resultierenden Anstieg der Anleiherenditen noch verstärkt worden. Wegen der soliden Wachstumsaussichten, der niedrigen Bewertungen und der Barmittelentwicklung der Unternehmen sei er aber mittelfristig positiv für die Branche gestimmt.
Bei Bayer spiegele der Bewertungsabschlag zur Branche Rechtsstreitrisiken und ein relativ schwach erwartetes Gewinnwachstum der Pharmasparte angemessen wider.
Die 30 bei Bloomberg gelisteten Analysten sind mehrheitlich zuversichtlich, dass die Bayer-Aktie in den kommenden zwölf Monaten weiter steigt. 18 Experten haben den DAX-Wert mittlerweile als Kauf eingestuft, 11 halten Bayer für haltenswert. Das höchste Kursziel haben mit 74 Euro die Analysten von MM Warburg ausgegeben. Ausgehend vom aktuellen Stand bei 54,17 Euro ist das ein Potenzial von gut 36 Prozent. Auch Bernstein und Morgan Stanley sehen ein Kurspotenzial von 27 beziehungsweise 21 Prozent.
Die Bayer-Aktie kämpft derzeit mit der 200-Tage-Linie und der Überwindung eines kurzfristigen Abwärtstrends. Sollte das gelingen, würde ein technisches Kaufsignal generiert, das den Kurs auch wieder über die 55-Euro-Marke treiben könnte. DER AKTIONÄR hält den DAX-Wert noch auf seiner Watchlist.