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08.08.2019 ‧ Leon Müller

Bayer-Aktie: Warum die Aktie trotz Glyphosat-Dilemma plötzlich steigt – News, Gerüchte, Fakten

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Bayer

Bayer-Bullen haben wieder Oberwasser. Das Monate andauernde Siechtum des DAX-Titels ist plötzlich vom Tisch. Erst zog die Aktie des Leverkusener Konzerns am Mittwoch kräftig an, dominierte das Gewinnerfeld im DAX. Dann setzte sie ihre Rallye am Donnerstag fort. Warum? News, Gerüchte und Fakten zur plötzlichen Wiederauferstehung des Glyphosat-Skandal gebeutelten Unternehmens.

Weit über zehn Prozent hat die Aktie der Bayer AG binnen zwei Tagen zugelegt. In einem weiter aufgehellten Marktumfeld haben sich die Aktien von Bayer auch am Donnerstagnachmittag mit einem Plus von 6,70 Prozent auf 62,78 Euro an die Dax-Spitze gesetzt. Zwischenzeitlich hatten sich die Papiere des Pharma- und Agrarchemiekonzerns sogar wieder auf dem höchsten Niveau seit Mitte März bewegt. Damals hatte eine schwere Schlappe in einem richtungweisenden Glyphosat-Prozess in den USA der Laune der Aktionäre einen schweren Dämpfer verpasst.

Glyphosat: Entspannung deutet sich an

Bereits am Mittwoch hatten die Anteilsscheine sehr positiv auf die Hoffnung auf Aufschub in einem Glyphosat-Prozess und den überraschend hohen Verkaufspreis für den Anteil am Chemiepark-Betreiber Currenta reagiert.

Gerücht: Geschäft mit Tiermedizin vor Verkauf

Die gute Stimmung setze sich nun am Donnerstag fort, nachdem bekannt geworden war, dass die Leverkusener Insidern zufolge schon bald den nächsten großen Spartenverkauf ankündigen könnten. Der Pharmakonzern arbeite mit Elanco Animal Health an einem Deal zum Verkauf des Geschäfts mit Tiermedizin, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Angesichts dieser jüngsten Nachrichten haben sich einem Börsianer zufolge Anleger, die zuvor auf fallende Kurse gesetzt hätten, zu Zukäufen gezwungen gesehen, um ihre Verluste zu begrenzen.

Bayer (WKN: BAY001)

Charttechnik hellt sich deutlich auf

Auch charttechnisch sieht das Bild aktuell positiv aus für die Bayer-Aktien: Die Papiere hatten am Mittwoch sowohl die 21-Tage- als auch die 50-Tage-Linie überwunden, die als Indikatoren für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend gelten. Als nächster Widerstand fungiert nun die 200-Tage-Linie, die den langfristigen Trend vorgibt. Sie verläuft derzeit bei 64,68 Euro, ist aber aktuell abwärts gerichtet.

Kurzfristig erscheint ein Einstieg angesichts der Gewinne der vorangegangenen Tage plötzlich wieder attraktiv. DER AKTIONÄR indes bleibt mit Blick auf die kommenden Monate skeptisch. Die Spartenverkäufe (bereits verkündete (Currente) ebenso wie womöglich unmittelbar bevorstehende) können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Bayer mit Monsanto/Glyphosat ein Risiko vor sich herschiebt, das den Gesamtkonzern gefährden kann. Die Lösung dieses Dilemmas ist aufgrund der hohen Zahl an Klagen (18.400) sowie der Höhe der Forderungen an Komplexität kaum zu überbieten. Aufgrund dieser Komplexität erscheint ein baldiger Vergleich und damit eine Beendigung des belastenden Prozesses unwahrscheinlich. Eine aktuelle Einschätzung zur Bayer-Aktie finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe des AKTIONÄR, die Sie hier als E-Paper lesen können.

Mit Material von dpa-AFX

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