Der Aktie von Bayer scheint bei der Ende Dezember gestarteten Erholungsbewegung langsam die Luft auszugehen. Mit einem Kursplus von gut elf Prozent im Monatsvergleich gehört das Papier zwar immer noch zu den zehn besten Werten im DAX, zuletzt trat die Aktie aber nahezu auf der Stelle. Ein Grund dafür sind sicherlich die Äußerungen des Managements hinsichtlich einer möglichen Aufspaltung des Konzerns. Der Hedgefondsmanager Paul Singer, der sich vor einiger Zeit an Bayer beteiligt hat, hat diese ins Spiel gebracht. Das Bayer-Management will davon aber nichts wissen.
Leiter des Agrargeschäfts Crop Science von Bayer, Liam Condon, hält nichts von einer Aufspaltung des Konzerns. Im Interview mit der Financial Times betont Condon: "Wenn man sich den inneren Wert des Unternehmens und des zugrunde liegenden Geschäfts ansieht, ist es sehr stabil." Dafür stellt Condon einmal mehr die Vorteile der Monsanto-Übernahme in den Vordergrund: "In der Pflanzenforschung sind wir mit Abstand Marktführer", so der Manager. "...wir besitzen die führende digitale (Landwirtschafts-)Plattform."
Weiteres Ungemach aus Frankreich
Zudem gibt es derweil erneut Ärger aus Frankreich. Erst vor Kurzem hatte das Verwaltungsgreicht in Lyon entschieden, dass Bayer sein Unkrautvernichtungsmittel Roundup Pro 360 in Frankreich nicht mehr vertreiben darf. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die staatliche Agentur für Lebensmittelsicherheit Anses einen Fehler begangen habe, als sie dem Produkt im März 2017 die Zulassung erteilte. Nun wurde bekannt, dass Spuren des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat in Babywindeln in Frankreich nachgewiesen wurden.
Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR zu Jahresbeginn gefolgt sind, auf eine Gegenbewegung zu spekulieren, sichern ihre bislang erzielten Gewinne mit einem Stopp knapp unterhalb des Mehrjahrestiefs bei 58,34 Euro ab. Die Gefahr eines weiteren Rücksetzer ist nach wie vor gegeben, auch wenn sich langfristig insbesondere im Hinblick auf eine mögliche Aufspaltung das Bild etwas aufhellt.