Eine Studie der US-Bank JPMorgan hat am Mittwoch Investoren etwas Hoffnung auf eine Erholung der Chemiebranche gemacht. Im MDAX stiegen die Aktienkurse von Lanxess und Wacker Chemie um 1,6 Prozent respektive 3,0 Prozent. Evonik konnte am Ende mit einem Plus von 1,8 Prozent aus dem Handel gehen. Damit gehörten die drei Chemiewerte zu den sechs besten Werten des Tages im MDAX.
Nur Papiere der DAX-Konzerne BASF und Covestro konnten mit einem Minus von 0,2 Prozent beziehungsweise 0,4 Prozent nicht mithalten. Dabei hob JPMorgan-Analyst Chetan Udeshi BASF explizit hervor. BASF und Solvay seien seine zentralen "Overweight"-Empfehlungen, wie er in einer am Mittwoch vorliegenden Studie schrieb. Bei Covestro stehen aber weiterhin vor allem Spekulationen über ein Kaufinteresse des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil (Adnoc) im Fokus.
Udeshi schrieb in einer Studie von Anzeichen einer möglichen Nachfrageerholung in den kommenden Quartalen, auch wenn im laufenden dritten Quartal wohl noch kein Wendepunkt erreicht werde. Immerhin habe sich die Lage aber nicht verschlechtert.
Chemieunternehmen leiden seit Monaten unter einem Nachfrageeinbruch, da viele Kunden im tristen Wirtschaftsumfeld erst einmal ihre Lagerbestände nutzen und bei Bestellungen nur sehr zögerlich agieren.
Mittlerweile zeichne sich aber eine Stabilisierung im Industriesektor allgemein ab, erklärt Udeshi. Zudem sieht er den Anstieg der Ölpreise durchaus positiv. Der könnte sich auf die Erwartungshaltung der Kunden von Chemiekonzernen auswirken und sie für höhere Chemikalienpreise empfänglicher machen.
Die anhaltend hohen Energiepreise sind neben der mauen Entwicklung der Weltwirtschaft eine große Belastung für die Chemie-Konzerne. Da dies aber angesichts der im historischen Vergleich relativ günstigen Bewertung bereits mehr als eingepreist sein sollte, bleibt DER AKTIONÄR dabei: Wer über einen langen Atem verfügt, kann daher weiterhin bei Covestro (Stopp: 36,00 Euro), BASF (Stopp: 37,00 Euro) oder Lanxess (Stopp: 22,00 Euro) auf eine Gegenbewegung spekulieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.