Der Kunststoffkonzern Covestro will das Wachstumstempo in den kommenden Monaten hoch halten. "Diese positive Ergebnisdynamik nehmen wir mit ins dritte Quartal", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer am Freitag bei der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal. Die bereits im Juli angehobene Jahresprognose eines operativen Gewinns (Ebitda) von 2,7 bis 3,1 Milliarden Euro bestätigte er. Im zweiten Quartal erzielte Covestro hier 817 Millionen Euro und damit noch ein klein wenig mehr als im Juli in Aussicht gestellt. Das ist ein Vielfaches des coronabedingt schwachen Vorjahreswertes, aber auch deutlich mehr als im zweiten Quartal 2019.
Allerdings wäre wohl noch mehr möglich gewesen. Denn wetterbedingte Produktionsstillstände in Nordamerika sowie anhaltende Rohstoffengpässe begrenzten laut der Mitteilung das Wachstum. Der Umsatz verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dennoch nahezu auf 3,96 Milliarden Euro. Neben einer guten Nachfrage etwa aus der Auto- und Haushaltswarenindustrie lieferte auch die Übernahme des Geschäfts mit nachhaltigen Beschichtungsharzen von DSM Rückenwind, wenngleich auch Kosten für die Integration anfielen. Unter dem Strich blieben 449 Millionen Euro hängen nach einem Verlust vor einem Jahr.
„Wir konnten im zweiten Quartal nahtlos an den positiven Geschäftsverlauf des ersten Jahresviertels anknüpfen. Mit der Neuaufstellung unseres Geschäfts seit 1. Juli sind wir zudem noch näher an unseren Kunden und optimal positioniert, um auf spezifische Marktanforderungen einzugehen,“ sagte Dr. Markus Steilemann, Vorstandsvorsitzender von Covestro. „Wir starten daher mit einem starken Impuls in die zweite Jahreshälfte und werden unsere Vision, uns vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten, in vollem Tempo weiter vorantreiben.“
Die Zahlen wurden am Markt gut aufgenommen. Am frühen Vormittag notiert das Papier auf der Handelsplattform Tradegate 1,1 Prozent im Plus bei 54,96 Euro. Die Perspektiven für den Chemieriesen sind gut und die Bewertung moderat. Anleger können beim DAX-Titel weiterhin zugreifen (Stopp: 47,00 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)