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28.04.2023 Thorsten Küfner

BASF: Keine Panik

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BASF

Der Abschluss der Börsenwoche hat für die Anteilseigner des weltgrößten Chemieproduzenten BASF einen mittelschweren Schock parat: Denn die Papiere des DAX-Konzerns notieren vorbörslich bereits mit einem dicken Minus von mehr als sechs Prozent mit großem Abstand an der Spitze der DAX-Verlierer. Allerdings besteht für die Aktionäre kein Grund zur Panik. 

Denn der Kursrückgang liegt vor allem am Dividendenabschlag von 3,40 Euro. Oder anders ausgedrückt: Die BASF-Titel werden heute ex-Dividende gehandelt. Die Ausschüttung, die exakt auf der gleichen Höhe wie schon im Vorjahr liegt, wurde gestern durch die Hauptversammlung beschlossen. In der kommenden Woche können sich die Anteilseigner über die Gutschrift freuen. Auf Basis des gestrigen Schlusskurses beläuft sich die Dividendenrendite auf stattliche sieben Prozent. 

China bleibt für BASF wichtig

Auf der gestrigen Hauptversammlung verteidigte der BASF-Vorstand indes das Engagement in China und setzt trotz Kritik weiter auf das Reich der Mitte als Wachstumsmarkt der Zukunft. Die Volksrepublik stehe für rund die Hälfte der weltweiten Umsätze in der Chemie, erklärte Vorstandschef Martin Brudermüller am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Mannheim die strategische Ausrichtung des Dax -Konzerns. Bei BASF stehe China aber nur für weniger als 15 Prozent des Gesamtumsatzes. Das Unternehmen strebe daher an, weiter hochprofitabel in China zu wachsen.

Die geplanten milliardenschweren Investitionen in diesen Markt seien wichtig für den Chemiekonzern, um fehlendes Wachstum in Europa auszugleichen. "Unser Heimatmarkt macht uns zunehmend Sorgen", sagte der Vorstandsvorsitzende. "Die Profitabilität ist bei weitem nicht mehr so, wie sie sein soll." Im vergangenen Jahr sei in Deutschland etwa ein negatives operatives Ergebnis in Höhe von rund 130 Millionen Euro verbucht worden.

Kritiker warnen seit geraumer Zeit, BASF mache sich mit seinem wachsenden China-Geschäft nach teuren Abschreibungen in Russland erneut abhängig von einem autokratischen Regime. So fürchten Beobachter einen Angriff Chinas auf Taiwan. In der südchinesischen Provinz Guangdong baut BASF einen riesigen neuen Verbund-Standort - es soll der drittgrößte des Unternehmens werden und bereits der zweite dieser Art in China. Dafür investiert BASF rund zehn Milliarden Euro bis 2030.

Auf kritische Nachfragen von Aktionären betonte das Management, dass der Chemiekonzern die Chancen und Risiken der Investitionen in China umfangreich analysiert habe. Bei dem Engagement in China werde nach den weltweiten Richtlinien des Konzerns agiert. Die Wahrung der Menschenrechte sei dabei fest in den Unternehmenswerten verankert.

BASF (WKN: BASF11)

Die Aussichten für BASF hellen sich aufgrund der allmählich wieder besseren Konjunkturprognosen für Europa oder vor allem auch China weiter auf. Mutige Anleger mit einem langen Atem können daher auf eine Fortsetzung der Erholung der DAX-Titel spekulieren (Stopp: 42,00 Euro). Diese notieren noch immer nur knapp über dem Buchwert – in der Vergangenheit folgten auf Phasen derart niedriger Bewertung meist längere Kursanstiege. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

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