Ganz klar, noch immer haben die Chemieriesen BASF, Evonik und Covestro mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen. Zwar sind die für die Branche wichtigen Gaspreise mittlerweile deutlich gesunken, doch noch immer lahmt die Weltkonjunktur. Immerhin gibt es allmählich wieder Lichtblicke. Auch der Chemieverband sieht nun erste Anzeichen einer Erholung.
Der Umsatz der Branche werde im laufenden Jahr voraussichtlich um 3,5 Prozent fallen, während die Produktion stagnieren dürfte, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) in Frankfurt mit. Trotzdem keime nach der langen Dürrephase erste Hoffnung auf, betonte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. "Seit Februar berichten einzelne Unternehmen von einer leicht verbesserten Auftragslage - vor allem im Ausland." Eine Erholung werde aber frühestens für das zweite Halbjahr erwartet.
"Nicht nur die chemisch-pharmazeutische Industrie, sondern die gesamte heimische Wirtschaft leidet weiterhin unter der schleppenden Konjunktur und den strukturellen Problemen", stellte er fest. Wichtige Industriekunden in Deutschland kappten Aufträge, während die Chemie billige Konkurrenz aus China spüre.
Im vergangenen Jahr sank der gesamte Umsatz um gut 12 Prozent auf 229,3 Milliarden Euro. Die Produktion schrumpfte um 7,9 Prozent und in der Chemie allein um mehr als zehn Prozent. Die Beschäftigung blieb derweil stabil bei rund 477 000 Menschen in Deutschland. Die Chemie- und Pharmabranche erlebte wegen des Anstiegs der Energiepreise im Zuge des Ukraine-Kriegs und der schwachen Konjunktur schwierige Zeiten.
Aktuell lahmt die Weltwirtschaft zwar noch, doch die Hoffnungsschimmer nehmen allmählich zu. Mutige können bei den günstig bewerteten Chemie-Titeln weiter auf eine nachhaltige Gegenbewegung spekulieren. Wichtig: Die Positionen sollten mit Stoppkursen nach unten abgesichert werden. Bei BASF sollte die Absicherung vorerst weiter bei 36,00 Euro platziert werden, bei Evonik bei 16,00 Euro.
Eine Sonderstory bleibt die Covestro-Aktie. Das Übernahmeziel von Adnoc bleibt eine Halteposition. Der Stopp sollte hier bei 44,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX