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BASF: Durchatmen ist angesagt

BASF: Durchatmen ist angesagt
Foto: Firn/Shutterstock
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Thorsten Küfner 22.07.2022 Thorsten Küfner

Es ist zwar sicherlich noch kein Grund für Freudensprünge, aber zumindest ein klares Indiz, dass der Worst Case für große Gasverbraucher wie BASF – vorerst – abgewendet ist: Denn den heutigen Netzdaten zufolge fließt seit Abschluss der Wartungsarbeiten weiter kontinuierlich Gas durch die Pipeline Nord Stream 1.

Wie aus Angaben der Betreibergesellschaft Nord Stream AG auf ihrer Webseite hervorgeht (Stand 6:15 Uhr), wurden auch in der Nacht von Donnerstag auf Freitag sowie am frühen Freitagmorgen konstant knapp 29,3 Gigawattstunden pro Stunde geliefert. Das entspricht einer Lieferung von rund 700 Gigawattstunden pro Tag und etwa 40 Prozent der theoretisch möglichen Auslastung. Der Gasfluss liegt damit weiter auf dem Niveau von vor Beginn der zehntägigen Wartungsarbeiten am 11. Juli.

Mit dem Betriebsbeginn der Ostsee-Pipeline am Donnerstag hatten sich Befürchtungen, Moskau könnte den Hahn dauerhaft zugedreht lassen, zunächst nicht bewahrheitet. Regierung, Wirtschaft und Experten bereiten sich dennoch auf ein Fortdauern oder gar eine mögliche Verschärfung der Gaskrise vor. Wirtschaftsminister Robert Habeck kündigte am Donnerstag ein Energiesicherungspaket an. Vielfach hieß es, es gebe noch keinen Grund zur Entwarnung.

BDI: "Auf das Schlimmste vorbereiten"

Nach der Wiederaufnahme von Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 sieht auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) keinen Anlass zur großen Freude. "Es bleibt offen, ob Gas tatsächlich langfristig und in der vertraglich vereinbarten Menge fließen wird", erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Donnerstag in Berlin. "Die begrenzten Liefermengen bedeuten hohe Preise und verunsichern die Abnehmer in der Industrie genauso wie die privaten Verbraucherinnen und Verbraucher." Es bestehe kein Grund zur Entwarnung. Andere deutsche Wirtschaftsverbände und Firmen hatten sich zuvor ähnlich geäußert.

Das Vorgehen des Kremls führt bei dem Industrievertreter zu tiefen Sorgenfalten. "Deutschland und Europa dürfen nicht zum Spielball der erpresserischen russischen Politik werden." Die russische Regierung habe die jahrzehntelange Rolle des Landes als verlässlicher Gaslieferant aufgekündigt. "Wir sollten weiter auf Vertragstreue der russischen Seite bestehen, müssen uns aber auf das Schlimmste vorbereiten."

BASF (WKN: BASF11)

Die Unsicherheit bezüglich der weiteren Gasversorgung bleibt zwar bestehen, aber dass der Worst Case zumindest vorerst abgewendet ist, dürfte dem Kurs von BASF zumindest etwas Halt geben. Mit einem KGV von 7 und einem KBV von 0,96 erscheint ohnehin bereits das Schlimmste eingepreist zu sein. Mutige können auf eine Gegenbewegung setzen, sollten ihre Position dabei mit einem Stoppkurs bei 39,00 Euro absichern. 

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.

Mit Material von dpa-AFX

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