Der Chemieriese BASF spart weiter. So schließt der DAX-Konzern angesichts des anhaltenden Kostendrucks weitere Produktionsanlagen. Die Herstellung des Wirkstoffs Glufosinat-Ammonium (GA) an den Standorten Knapsack und Frankfurt werde bis Ende des Jahres eingestellt, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Ludwigshafen mit.
Die GA-Produktion in Frankfurt ende 2025. "Anschließend werden beide Produktionsanlagen stillgelegt." Geplant sei, beide Standorte zu verlassen, nachdem alle Aktivitäten inklusive Rückbau abgeschlossen sind, erklärte ein Sprecher.
Betroffen von der Umstrukturierung sind insgesamt etwa 300 Arbeitsplätze in den beiden Chemieparks in Hürth (NRW) und im Frankfurter Stadtteil Höchst. Die Jobs sollen zunächst bis Ende 2025 erhalten bleiben und "anschließend in Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung schrittweise reduziert werden", erklärte BASF.
Als Grund nannte BASF steigende Konkurrenz durch Generika-Hersteller, alternative Technologien sowie hohe Energie- und Rohstoffkosten. Obwohl man in beiden Produktionsanlagen die Kosten gesenkt habe, sei die Mengen- und Profitabilitätsentwicklung unzureichend. Der Konzern beziehe den Wirkstoff künftig von Drittanbietern.
Indes hat das Analysehaus Warburg Research die Einstufung für die Anteilscheine BASF mit einem Kursziel von 50,00 Euro auf "Hold" belassen. Analyst Oliver Schwarz erklärte in seinem Ausblick auf den Quartalsbericht, die holprige Erholung gehe weiter. Er erwartet im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr, hauptsächlich aufgrund niedrigerer Preise und ungünstiger Währungseffekte. Die Volumina dürften sich seiner Ansicht nach aber positiv entwickelt haben.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Der Blick auf die Bewertung, die etwa dem Konkurrenten Covestro von Adnoc zugestanden wird, zeigt ganz klar, dass die Aktie von BASF derzeit günstig bewertet ist (mehr dazu lesen Sie hier). Doch dies hilft dem DAX-Titel aktuell leider auch wenig. Zuletzt markierte der Kurs ein neues Mehrmonats-Tief. Ein Einstieg drängt sich aus charttechnischer Sicht daher vorerst nicht auf. Wer bereits investiert ist, sollten den Stoppkurs bei 39,00 Euro belassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX