2,2 Milliarden Euro hat BASF im Vorjahr in Forschung & Entwicklung investiert. Und auch in den Vorjahren konnte der weltgrößte Chemiehersteller stets viel Geld ausgegeben, um auf den verschiedensten Feldern innovative Lösungen beziehungsweise Produkte zu entwickeln. Dies spiegelt sich auch bei den vielen Patenten des Jahres 2021 wider.
So meldeten 2021 in Deutschland nur Siemens (1.720) und Bosch (1.289) mehr Patente an als BASF. der Chemieriese verfehlte mit 1.284 nur haarscharf einen Platz unter den Top 10 in Europa. Hier liegt Huawei mit 3.544 knapp vor Samsung mit 3.439.
BASF ist auch hauptverantwortlich dafür, dass Ludwigshafen 1.089 Patentanmeldungen hinter München die "zwei-innovativste" Stadt Deutschlands ist - noch vor Stuttgart (1.086), Berlin (825) und Leverkusen (680).
Der Trend stimmt
Insgesamt hatte das Europäische Patentamt (EPA) vergangenes Jahr so viele Patentanmeldungen wie noch nie erhalten. So verzeichnete das EPA 188.600 Einreichungen, wie es am Dienstag mitteilte. Das sind 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr. "Dies unterstreicht die Kreativität und Widerstandsfähigkeit von Erfindern in Europa und weltweit", sagte EPA-Präsident António Campinos.
"Wir sind wieder auf Kurs", sagte EPA-Chefvolkswirt Yann Ménière. "Der recht deutliche Anmeldeanstieg im vergangenen Jahr kompensiert den kleinen Rückgang im Jahr davor. Forschung und Entwicklung bedeuten für Unternehmen langfristige Investitionen, die von Krisen nicht so stark beeinflusst werden."
Auch wenn Forschung natürlich Geld kostet, ist sie gerade im Falle von BASF absolut notwendig. Denn der Chemiesektor steht vor regelrecht revolutionären Veränderungen. Unzählige Prozesse werden in den kommenden Jahren mit einem weitaus geringeren CO2-Ausstoß ablaufen müssen. Zudem wird das Recycling von Kunststoffen immer wichtiger. BASF scheint diesbezüglich mit diversen Kooperationen und Projekten gut aufgestellt zu sein. Die Aktie ist vorerst weiter ein Spielball der Politik: Sollten russische Erdgaslieferungen nach Deutschland demnächst ausbleiben oder stark gekürzt werden, dürfte der Kurs einknicken. Erhält BASF hingegen weiterhin das benötigte Erdgas, ist die Aktie viel zu günstig.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX