Es sind zweifellos sehr schwierige Zeiten für konjunkturabhängige Chemieproduzenten wie etwa BASF. Dennoch verliert man in Ludwigshafen nicht den Blick für die langfristige Perspektive. So haben Konzernleitung und Arbeitnehmervertretungen nun eine neue Standortvereinbarung für das Stammwerk Ludwigshafen unterzeichnet.
Dies betrifft insgesamt rund 34.000 Beschäftigte. BASF verzichtet für die Laufzeit bis zum 31. Dezember 2025 auf betriebsbedingte Kündigungen, zudem sollen jährlich durchschnittlich mindestens 1,5 Milliarden Euro in den Standort investiert werden, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Es gehe um "gelebte Sozialpartnerschaft in schwierigen Zeiten", sagte BASF-Vorstand Michael Heinz mit Verweis auf die Corona-Krise.
Die Corona-Krise hatte BASF im ersten Quartal die Bilanz verhagelt. Unter dem Strich blieb ein auf die Aktionäre entfallender Gewinn von 885 Millionen Euro - 37 Prozent weniger als im Vorjahr, wie der weltgrößte Chemiekonzern vor wenigen Tagen mitgeteilt hatte. Den erst Ende Februar veröffentlichten Ausblick für 2020 strich BASF wieder. Angesichts der Pandemie ließen sich aktuell keine konkreten Aussagen zur Umsatz- und Ergebnisentwicklung treffen, hieß es.
Analyst lobt das Zahlenwerk
Die Privatbank Berenberg konnte dem Quartalsergebnis dennoch etwas Positives abgewinnen. Analyst Sebastian Bray betonte, dass die wichtigsten Kennzahlen des DAX-Konzerns angesichts der Schwere der Corona-Krise "eigentlich bewundernswert ausgefallen sind". Er räumte allerdings auch ein, dass das zweite Quartal noch deutlich härter werden dürfte. Deshalb hat er sein Anlagevotum für die BASF-Papiere mit "Hold" und das Kursziel mit 47 Euro bekräftigt.
Das Marktumfeld bleibt für BASF äußerst rau. Allerdings sollten die Konjunkturrisiken auf dem aktuellen Kursniveau bereits eingepreist sein. Zudem hat sich das Chartbild zuletzt weiter aufgehellt. Daher können langfristig orientierte Anleger allmählich wieder Stück für Stück kleinere Positionen aufbauen. Ein Stoppkurs zur Verlustbegrenzung sollte bei 37,00 Euro knapp unter dem Mehrjahrestief platziert werden.
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(Mit Material von dpa-AFX)