Nun gibt es nach Rheinmetall im DAX und Hensoldt im MDAX auch im SDAX ein Rüstungsunternehmen. Die Aktie von Panzergetriebe-Hersteller Renk – erst seit dem 7.Februar börsennotiert – wurde in den Kleinwerte-Index aufgenommen. Weichen musste die Aktie von Batterie-Hersteller Varta. Die beiden Werte entwickeln sich am Feiertag unterschiedlich.
Die Anteilsscheine von Renk ersetzen seit diesem Morgen im SDAX die von Varta. Für die Aktien des erst seit Anfang Februar börsennotierten Panzergetriebe-Herstellers geht es an der Index-Spitze um mehr als vier Prozent nach oben. Vor dem Hintergrund erhöhter Rüstungsanstrengungen diverser Länder hatte die Renk-Aktie seit dem Börsengang zeitweilig schon um die Hälfte zugelegt.
Der Batteriehersteller Varta wurde, wie von der Deutschen Börse zuvor angekündigt, aus dem Index entfernt. Grund: Wegen eines Hackerangriffs konnte Varta den geprüften Jahresfinanzbericht nicht fristgerecht veröffentlichen. Um in einem Index der DAX-Familie gelistet zu sein, ist die fristgerechte Veröffentlichung unumgänglich.
Mitte März hatte das Unternehmen bekanntgegeben, den Bericht aufgrund des am 13. Februar öffentlich gemachten Hackerangriffs nicht vor dem 30. April vornehmen zu können.
Renk hat weiterhin gute Chancen. Hauck Aufhäuser Investment Banking hatte die Aktie Anfang Mai mit einem Kursziel von 35,40 Euro erstmals in die Bewertung aufgenommen. Der Maschinenbauer punkte mit hohen Marktanteilen, schrieb Analystin Marie-Therese Grübner in einer Studie. Renk beliefere nicht nur mehr als 70 Armeen weltweit, sondern sei auch ein wichtiger Zulieferer für vibrationsarme und leise Wasserfahrzeug-Antriebe und biete dank des hohen Auftragsbestands eine sehr gut vorhersagbare Geschäftsentwicklung.
Angesichts der guten Geschäftsperspektiven für Rüstungs-Unternehmen erscheint die Renk-Aktie derzeit deutlich aussichtsreicher als Varta. Immerhin konnte sich das Papier des Batterie-Herstellers von seinen Allzeittiefen unter der 8-Euro-Marke zuletzt nach oben lösen.
Mit dem Branchen- und Sanierungsexperten Michael Ostermann als neuen Vorstandschef, der Management-Erfahrung im Automotive-Sektor und in der Batterieindustrie mitbringt, könnte in den nächsten Monaten ein Turnaround gelingen. Anleger sollten bei Varta jedoch weiterhin an der Seitenlinie bleiben.