Am 30. Juni wurde die Einbeziehung der Aurelius-Aktien in das Segment m:access beendet. Seitdem werden die Papiere der Beteiligungsgesellschaft nicht mehr auf Xetra gehandelt, sondern nur noch über einige Regionalbörsen und außerbörsliche Handelsplätze. Kurz nach dem Ende des Xetra-Handels rauschte die Aktie noch einmal kräftig nach unten.
AKTIONÄR-Leser wissen: Laut Aurelius besteht für die Gesellschaft kein Bedarf mehr, die Finanzierungsmöglichkeiten des qualifizierten Freiverkehrs zur Beschaffung von Eigenkapital zu nutzen. Gleichzeitig sei der finanzielle und regulatorische Aufwand, den die Notierung in diesem Segment mit sich bringe und der teils auch zu Nachteilen im Tagesgeschäft führe, in den letzten Jahren erheblich angestiegen, so die weitere Begründung für den angestrebten Segmentwechsel.
Die Gesellschaft begrüßt zudem den Umstand, dass die Aktien weiterhin im einfachen Freiverkehr gehandelt werden. Die Einstellung der Notierung dort wird erst mit Ablauf des 29. Dezember 2023 erfolgen. Im Anschluss dürfte der Titel dann nur über den Börsenplatz Hamburg handelbar sein.
Bereits mit der Ankündigung, einen Segmentwechsel vornehmen zu wollen, sorgte Aurelius im Januar für erhebliche Verunsicherung am Markt. Die Aktie geriet ordentlich unter Druck, konnte sich im Anschluss aber wieder erholen. Begleitet von großen Handelsvolumen rauschte die Aktie nach dem Xetra-Delisting nun erneut kräftig in den Keller. In Finanzkreisen wurden Zwangsverkäufe institutioneller Investoren als Grund genannt.
Eine aktive Kommunikation mit dem Kapitalmarkt wird Aurelius nach dem Rückzug vermutlich nicht anstreben. Was bleibt, sind viele Fragen. Wie geht es mit dem gestoppten Aktienrückkauf weiter? Wird auf der Hauptversammlung am 20. September eine Dividende gezahlt? Wie steht es um den inneren Wert der Aktie? Zum Jahreswechsel wies die Gesellschaft einen NAV von 33,57 Euro je Aktie aus. Aurelius wird den inneren Wert der Gesellschaft – egal wie hoch er derzeit ist – sicher heben wollen.
Ausschließlich risikofreudige Anleger können sich – trotz fehlender Visibilität – nach dem jüngsten Kursrutsch mit Limit für die kommenden Monate ein paar Aurelius-Aktien ins Depot legen. Der Rest bleibt an der Seitenlinie.