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19.01.2023 Michael Schröder

Aurelius-Aktie: Droht hier am Ende ein Delisting?

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Aurelius

Für die Anleger von Aurelius läuft das Jahr 2023 bisher nicht wirklich gut. Mit der Ankündigung, einen Segmentwechsel vornehmen zu wollen und die Aktien künftig nur noch im einfachen statt im qualifizierten Freiverkehr notieren zu lassen, sorgte die Beteiligungsgesellschaft in dieser Woche für erhebliche Verunsicherung am Markt - auch bei den Analysten.

Das kommt nicht wirklich gut an: Aurelius will die eigenen Aktien an der Börse in München zukünftig nur noch im einfachen Freiverkehr notieren lassen. Bisher sind die Papiere der Beteiligungsgesellschaft im qualifizierten Freiverkehr (m:access) notiert.

Die Rechte der Aktionäre aus den Aktien blieben bei einem Segmentwechsel gewahrt, hieß es vom Unternehmen. Analystin Marie-Therese Grübner von Hauck Aufhäuser Investment Banking gibt aber zu bedenken, dass ein solcher Schritt deutlich weniger Transparenz und Offenlegungspflichten bedeuten würde und den Weg ebnen könnte für einen vollständigen Rückzug von der Börse.

Laut Aurelius besteht für die Gesellschaft kein Bedarf mehr, die Finanzierungsmöglichkeiten des qualifizierten Freiverkehrs zur Beschaffung von Eigenkapital zu nutzen. Gleichzeitig sei der finanzielle und regulatorische Aufwand, den die Notierung in diesem Segment mit sich bringe und der teils auch zu Nachteilen im Tagesgeschäft führe, in den letzten Jahren erheblich angestiegen, so die weitere Begründung für den angestrebten Segmentwechsel.

Vor allem der erstgenannte Grund weist laut Grübner auf einen denkbaren Börsenrückzug hin, zumal Aurelius den Fokus mittlerweile klar auf Privatmarktfinanzierung gelegt habe. Für Investoren sei ein Segmentwechsel definitiv eine schlechte Nachricht. Sobald die Aktien im einfachen Freiverkehr handelten, würde ein vollständiges Delisting auch kein Übernahmeangebot zur Folge haben und könnte schlichtweg über die Genehmigung des Aufsichtsrats und des Vorstands vollzogen werden, so Grübner weiter. Das Risiko des Delistings würde die Aktie für die Mehrheit der institutionellen Investoren uninvestierbar machen.

Ähnlich wie DER AKTIONÄR zeigte sich Grübner von den Plänen überrascht, weil sie als komplette Kehrtwende der bisherigen Versuche gesehen werden könnten, die Aktionäre mittels Aktienrückkäufen und Dividenden mehr zu belohnen.

Aurelius (WKN: A0JK2A)

Investoren stehen der Entscheidung über einen Wechsel in ein deutlich weniger reguliertes Marktsegment kritisch gegenüber. Auch wenn noch einige Fragen offen sind, sind weiterführende Informationen bisher Mangelware. Seit der Ankündigung, einen Segmentwechsel vornehmen zu wollen, ist die Aktie um bis zu 40 Prozent eingebrochen, was immerhin einem Verlust an Börsenwert von fast 225 Millionen Euro entspricht. Heute starten die Papiere zwar einen Stabilisierungsversuch. Ein Einstieg drängt sich derzeit jedoch weiterhin nicht auf.

(Mit Material von dpa-AFX)

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