Die ASML-Aktie arbeitet nach dem kräftigen Rücksetzer nach der überraschenden Prognosesenkung von Mitte Oktober am Comeback. Mit dem Anstieg über die Marke von 667 Euro wurde das erste antizyklische Kaufsignale generiert. Kurz vor Weihnachten wurde nun auch der kurzfristige Abwärtstrend überwunden. Unterstützung gibt es von Seiten der Analysten.
Die Bank of America (BofA) hat das Kursziel für ASML von 870 auf 803 Euro gesenkt, die Kaufempfehlung aber bestätigt. In Reaktion auf die Schwäche in der Logikchip-Sparte habe er seine Umsatz- und Ergebnisprognosen für die kommenden beiden Jahre reduziert, so Analyst Didier Scemama. Die Aktie des Ausrüsters der Halbleiterindustrie hält er aber für günstig. Stephane Houri von Oddo BHF („Outperformer“) stimmt zu, sieht die Aktie erst bei 950 Euro fair bewertet.
Mit dieser Meinung steht die beiden Experten nicht allein da, andere Kollegen zeigen sich sogar noch zuversichtlicher: Allen voran bei Goldman Sachs und JP Morgan, die die Aktie erst bei 1011 und 1057 Euro fair bewertet sehen. Die Aktie habe Luft nach oben in allen Szenarien, doch der Markt sei besorgt über den Zeitpunkt und das Ausmaß von Verbesserungen in der Branche, bringt JPMorgan-Experte Sandeep Deshpande die Stimmung auf den Punkt.
Das durchschnittliche Kursziel aller Analysten beträgt derzeit 850 Euro, es liegt damit also rund 20 Prozent über dem aktuellen Niveau. Bei 30 Kaufempfehlungen und zehn neutralen Einschätzungen gibt es keine Verkaufsempfehlung.
Mit dem Sprung über den Abwärtstrend ist nun auch die Chartampel auf Grün gesprungen. Zeichnet sich ab, dass sich die Nachfrage ab dem kommenden Jahr zumindest etwas belebt, dürfte die Aktie wieder die 800-Euro-Marke ansteuern. Fahren die Chiphersteller ihre Investitionen tatsächlich auf breiter Front hoch, könnten mittelfristig auch die Ziele von Goldman und Co wieder in den Fokus rücken.
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