Die Hoffnungen auf US-Zinssenkungen in absehbarer Nähe sind zuletzt weitestgehend vom Tisch genommen worden. Das belastet zinssensible Aktien, wie etwa den Immobiliensektor. Das trifft auch die bei deutschen Anlegern gefragten Aktien von Aroundtown und Vonovia – allerdings in unterschiedlichem Maße.
Die Aussicht auf bald wieder sinkende Zinsen hatte die Immobilien-Aktien im vergangenen Jahr von ihrem vorherigen Sinkflug befreit. Schließlich verteuern hohe Zinsen ihre Finanzierungskosten. Weil zugleich die Baukosten rasant weiter gestiegen sind, kam es vor allem bei Projektentwicklern bereits zu einer Pleitewelle.
Doch auch den Aktien von Immobiliengesellschaften wie Aroundtown oder Vonovia machen hohe Zinsen zu schaffen. Dass die Hoffnung auf eine schnelle Zinswende in den USA und in der Eurozone zuletzt deutlich gesunken sind, hat den zwischenzeitigen Höhenflug der Papiere beendet.
Während der deutsche Marktführer Vonovia sich noch relativ gut behaupten konnte, ist Aroundtown in den vergangenen Tagen unter die Räder gekommen. Aus dem operativen Geschäft gab es zwar positive Nachrichten. An den Märkten verpufften diese aber. Von rund 2,50 Euro zu Jahresbeginn ging es zunächst in Richtung 2,00 Euro. Ein Stabilisierungsversuch in diesem Bereich war nur von kurzer Dauer. Zuletzt nahm die Aktie sogar Kurs auf 1,70 Euro.
Bei Aroundtown herrscht derzeit Katerstimmung. Das Unternehmen bringt das operative Geschäft zwar weiter auf Vordermann. Der Fokus der Märkte liegt aber ganz klar auf der weiteren Zinsentwicklung. Zudem ist die Aktie durch die jüngsten Kursverluste charttechnisch stark angeschlagen und hat auch den Stoppkurs des AKTIONÄR gerissen. Anleger nehmen daher vorerst an der Seitenlinie Platz und setzen im Immobilienbereich lieber auf andere Werte wie zum Beispiel Vonovia.