Die Quartalsberichtssaison der Unternehmen nimmt in dieser Woche Fahrt auf. Am Donnerstag (27. Oktober) wird dabei auch der Tech-Riese Apple die Bücher für das abgelaufene vierte Geschäftsquartal (bis Ende September) öffnen. Im Vorfeld haben nun auch die Analysten der Deutschen Bank verraten, was sie erwarten und welche Fallstricke lauern.
So viel sei vorweggesagt: Große Überraschungen erwartet man bei der Deutschen Bank mit Blick auf die operative Entwicklung in den zurückliegenden Monaten nicht. Eine Entspannung der Lieferketten könne demnach etwaige Schwächen in manchen Geschäftsbereichen ausgleichen.
Im wichtigen Geschäft mit dem iPhone prognostizieren die Experten für das abgelaufene Quartal einen Absatz von 51 Millionen Geräten und Erlöse von 44,8 Milliarden Dollar. An der Wall Street rechnet man zwar im Schnitt mit rund 52 Millionen verkauften iPhones, aber nur mit Erlösen von 42,6 Milliarden Dollar. Als Grund dafür liegt eine höhere Nachfrage nach den teureren Pro-Modellen nahe. Die Deutsche Bank verweist in dem Zusammenhang auf längere Lieferzeiten bei den Flaggschiff-Modellen.
Insgesamt dürfte Apple im Hardware-Segmenten zwar Gegenwind in Gestalt einer nachlassenden Nachfrage spüren. Mit Umsatzzuwächsen von durchschnittlich acht Prozent sei der Konzern aber dennoch besser gefahren als die meisten Konkurrenten im Smartphone- und PC-Geschäft, so die Deutsche Bank.
Nachfragesituation und Prognose als Stolperstein?
Im Service-Geschäft rechnet man allerdings mit einem nachlassenden Umsatzwachstum. Nach zwölf Prozent im Vorquartal sollen die Erlöse dort nur noch um zehn Prozent gestiegen sein. Zudem drohe hier weiterer Gegenwind – etwa durch negative Wechselkurseffekte. Das größte Risiko für die Apple-Aktie gehe bei der Veröffentlichung aber von etwaigen Aussagen des Managements zur Nachfragesituation sowie der Prognose für das erste Geschäftsquartal 2023 aus, so die Analysten.
Alles in allem sehen sie den Tech-Konzern aber gut gerüstet: Das schwächere Wachstum werde – insbesondere nach den zahlreichen Medienberichten über angeblich geplante Produktionskürzungen beim iPhone – bereits erwartet und sei durch den rund 20-prozentigen Rücksetzer seit Jahresanfang eingepreist. Zudem könne Apple im trüben Marktumfeld mit einer starken Bilanz glänzen, die genügend Spielraum für Dividenden und Aktienrückkäufe bietet.
Die Deutsche Bank sieht daher auf dem aktuellen Niveau ein attraktives Chance-Risiko-Profil und bestätigt die Kaufempfehlung für die Apple-Aktie.
Auch DER AKTIONÄR ist unverändert zuversichtlich und bestätigt die Langfrist-Empfehlung. Mutige Anleger, die überdies auf eine positive Überraschung am Donnerstag spekulieren wollen, können auch einen Blick auf diesen Zahlen-Zock werfen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.