Die chinesische Regierung hält an ihrer Zero-Covid-Politik fest und schreckt bei lokalen Ausbrüchen nicht vor harten Maßnahmen wie flächendeckenden Lockdowns zurück. Aktuell betroffen ist die Region Zhengzhou, wo Apple-Zulieferer Foxconn die größte iPhone-Fabrik in Zentralchina betreibt. Das weckt böse Erinnerungen an die erste Jahreshälfte.
Laut Medienberichten haben die Behörden in der Metropole Zhengzhou die Corona-Maßnahmen zuletzt verschärft, nachdem dort seit 8. Oktober 196 Neuinfektionen verzeichnet wurden. Rund eine Million Einwohner des Stadtteils Zhongyuan dürfen das Haus aktuell nur verlassen, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen. Alle Unternehmen des Bezirks, die nicht überlebenswichtig sind, bleiben auf Anordnung der Regierung bis auf Weiteres geschlossen.
Verschärfte Maßnahmen auch beim Apple-Zulieferer
Auch in den übrigen Stadtteilen greifen erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Davon ist laut den Berichten auch das dortige Foxconn-Werk betroffen, wo rund 300.000 Beschäftigte unter anderem die iPhone-14-Serie von Apple fertigen.
Nach Bloomberg-Informationen seien die Kantinen auf dem Foxconn-Campus geschlossen und die Beschäftigten angewiesen worden sein, ihre Mahlzeiten in ihren Unterkünften einzunehmen. Zudem sei nun das Tragen einer sichereren N95-Maske Pflicht.
Zudem berichtet die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Informationen der South China Morning Post, dass bestimmte Zugänge zum Foxconn-Gelände geschlossen worden seien. Mitarbeiter, die nicht auf dem Campus wohnen, dürften demnach nur noch auf festgelegten Routen zur Fabrik pendeln.
Auf den operativen Betrieb sollen die Maßnahmen bislang aber keine Auswirkungen haben. Die Produktion im Werk Zhengzhou laufe noch normal und die aktuelle Corona-Situation habe darauf nur geringe Auswirkungen, gab ein Foxconn-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters zu Protokoll. Apple selbst äußerte sich nicht dazu.
Dennoch wecken die Meldung aus China natürlich böse Erinnerungen an die erste Jahreshälfte, als die Produktion in mehreren Foxconn-Werken wegen Corona-Lockdowns stillstand. In einer Fabrik des Apple-Zulieferers Quanta hatte es damals sogar gewalttätige Proteste gegen die Quarantänemaßnahmen gegeben.
Zudem könnten sich die Konjunkturaussichten in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiter eintrüben, falls dort erneut großflächige Lockdowns das private und wirtschaftliche Leben lahmlegen. Für Apple ist China nicht nur Fertigungsstandort, sondern auch einer der wichtigsten Absatzmärkte.
Bislang sieht es – allen Befürchtungen zum Trotz – so aus, als würde sich das iPhone 14 gut verkaufen. Insbesondere die Nachfrage nach den teureren Pro-Modellen habe angezogen, was Analysten im Vorfeld der Quartalszahlen am 27. Oktober überwiegend zuversichtlich stimmt.
Spannend wird dabei, wie Apple selbst die Nachfragesituation und die Zukunftsaussichten einschätzt. DER AKTIONÄR sieht den Tech-Riesen aber operativ und finanziell gut gerüstet und bleibt bei der langfristigen Kaufempfehlung für die Aktie. Risikofreudige Anleger können zudem mit diesem Trading-Tipp auf eine positive Überraschung bei der Zahlenvorlage setzen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.