Apple hat die Zwischenbilanz für das abgelaufene erste Geschäftsquartal (bis Ende Dezember) vorgelegt. Nach den jüngsten Berichten über eine mögliche Nachfrage-Flaute beim iPhone waren Anleger und Analysen umso gespannter, was der Tech-Riese im zurückliegenden Quartal verdient hat. Apple-Chef Tim Cook jedenfalls hat alle Sorgen zerstreut. Umsatz und Gewinn je Aktie lagen deutlich über den Schätzungen. Und dennoch rutscht die Aktie nachbörslich ins Minus.
China: Umsatzrückgang um 13 Prozent
Die Analysten rechneten im Schnitt mit einem kleinen Umsatzplus von 0,7 Prozent auf rund 118,0 Milliarden Dollar. Beim bereinigten Ergebnis pro Aktie erwarten die Wall-Street-Experten einen deutlichen Anstieg um rund zwölf Prozent auf 2,11 Dollar. Apple konnte die Erwartungen beim Umsatz toppen. Dieser lag bei 119,6 Milliarden Dollar. Beim Gewinn pro Aktie lag Apple noch deutlicher über den Schätzungen. Unter dem Strich blieben 2,18 Dollar pro Anteilsschein hängen.
Sorgen bereitet nach wie vor der chinesische Absatzmarkt. Hier lag der Umsatz von Apple bei 20,8 Milliarden Dollar. Erwartet wurden im Vorfeld 23,5 Milliarden Dollar. In Summe betrug der Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 13 % , was Befürchtungen über eine nachlassende Nachfrage nach Apple in seinem drittgrößten Markt schüren könnte. Das Unternehmen sieht sich einem verstärkten Wettbewerb durch lokale Firmen wie Huawei ausgesetzt.
Finanzchef Luca Maestri dürfte bei der Analystenkonferenz im Anschluss an die Zahlenvorlage auch diesmal wieder den einen oder anderen Hinweis zu den kurz- und mittelfristigen Aussichten im operativen Geschäft samt Umsatzerwartung geben.
Analysten bleiben zuversichtlich
Bereits im Vorfeld der Zahlen hat JPMorgan die Apple-Aktie zum Kauf empfohlen. Die Sorgen unter Anlegern rund um das iPhone hätten sich jüngst gelegt, schrieb Analyst Samik Chatterjee. Sein Kursziel lautet 225 Dollar.
Trotz rückläufiger Umsätze hat die Apple-Aktie im Vorjahr fast 50 Prozent zugelegt und Mitte Dezember bei 199,62 Dollar ein neues Allzeithoch markiert. Anschließend setzten allerdings Gewinnmitnahmen ein.
An die Rückkehr zum Umsatzwachstum im laufenden Jahr glaubt die Wall Street aber immer noch. Zudem könnte Apple die Investoren mit weiteren Milliarden für Aktienrückkäufe gnädig stimmen.
Für den AKTIONÄR ist die Investmentstory bei Apple nach wie vor intakt – trotz China-Sorgen.
Rücksetzer sollten langfristig orientierten Anleger daher als Chance zum (Nach-) Kauf begreifen.
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