Apple hat es wieder getan: Laut einem Medienbericht hat der kalifornische Tech-Riese abermals ein britisches Start-up übernommen. Im Gegensatz zu den letzten beiden Zukäufen geht es diesmal aber nicht um Musik, sondern um eine Banking-Plattform. Außerdem muss Apple diesmal wohl auch etwas tiefer in die Tasche greifen.
Wie das Online-Portal The Block unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, hat Apple das britische Open-Banking-Start-up Credit Kudos übernommen. Dem Bericht zufolge sei der Deal bereits zu Wochenbeginn abgeschlossen worden. Offiziell bestätigen wollte dies zunächst keins der beiden Unternehmen. Ein Link zu den Homepage-Nutzungsbedingungen von Credit Kudos führt jedoch bereits auf eine entsprechende Apple-Website.
Laut den Insidern sei das Fintech-Start-up im Zuge der Übernahme ungerechnet mit 150 Millionen Dollar bewertet worden, was einen deutlichen Aufschlag auf die Bewertung bei der letzten Finanzierungsrund im April 2020 darstelle.
Vermutung: Apple Card kommt nach UK
Credit Kudos bietet Tools zur Analyse von Daten zur Kreditwürdigkeit und finanziellen Verfassung potenzieller Kreditnehmer und greift dabei auf Bank-Daten zurück, die über die britische Open-Banking-Plattform bereitgestellt werden. Laut der Website können Unternehmen so schneller und weniger riskante Kreditentscheidungen treffen, während die Endkunden im Vergleich von traditionellen Bonitäts-Scores von einem faireren Blick auf ihre finanzielle Situation profitieren sollen.
Was Apple genau mit dem Unternehmen vor hat, ist aktuell nicht bekannt. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass der Tech-Riese sein Finanz- und Kreditkarten-Angebot Apple Card nun auch diesseits des Atlantiks an den Start bringen will. In den USA, wo Apple Card bereits seit dem Jahr 2019 verfügbar ist, sind darin unter anderem auch Ratenzahlungsoptionen enthalten.
Nachdem Apple zuletzt mit zwei kleineren Übernahmen zur Stärkung seines Musik-Angebots auf sich aufmerksam gemacht und im vergangenen Jahr „nur“ rund 30 Millionen Dollar für Zukäufe ausgegeben hatte, sind die 150 Millionen Dollar für ein Banking-Start-up durchaus eine größere Hausnummer. Angesichts des Cash-Bestands von zuletzt rund 200 Milliarden Dollar dürfte der Tech-Riese dies aber dennoch aus der Portokasse bezahlen.
Nach kräftigen Gewinnen in den vergangenen Tagen liefern die Berichte zu der Übernahme am Mittwoch zunächst keine Impulse – im vorbörslichen US-Handel notiert die Apple-Aktie moderat im Minus. Neben dem durchwachsenen Gesamtmarkt drücken hier Meldungen über einen erneuten Ausfall wichtiger Service- und Clouddienste am Dienstagabend auf die Stimmung. Die langfristige Kaufempfehlung des AKTIONÄR gilt aber weiterhin.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.