Die Aktie von Apple rutscht am Donnerstag im vorbörslichen US-Handel tiefer in die Verlustzone. Grund dafür ist ein negativer Analystenkommentar der Bank of America, die ihre Kaufempfehlung gestrichen hat. Positivere Töne – die es am Donnerstag ebenfalls gibt – finden vor diesem Hintergrund kaum Gehör.
Analyst Wamsi Mohan von der Bank of America hat seine Kaufempfehlung für die Apple-Aktie am Donnerstag zurückgenommen und sie auf „Neutral“ abgestuft. Das Kursziel schraubte er bei dieser Gelegenheit auch gleich zurück – von 185 auf 160 Dollar.
Die Gründe: Chancen und Risiken hielten sich bei Apple nun wieder etwa die Waage. Die Abschwächung im Bereich der Inhalte und Services sowie die recht maue iPhone-Nachfrage deuten auf sinkende Ausgaben der Verbraucher hin. Er rechnet daher mit sinkenden Gewinnschätzungen für das Geschäftsjahr 2023.
Rege Nachfrage nach teuren Pro-Modellen
Sein Kollege Samik Chatterjee von JPMorgan teilt diese Bedenken nicht und hat sein „Overweight“-Rating mit einem fairen Wert von 200 Dollar bestätigt. Die Produktionskürzungen dokumentierten Veränderungen in der Angebotszusammensetzung, schrieb er in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Dabei gehe es hin zu einem höherwertigen Angebot.
Auch UBS-Analyst David Vogt kann nach einer Analyse der Lieferzeiten beim iPhone 14 keine Hinweise auf eine nachlassende Nachfrage finden. Stattdessen würden lange Lieferzeiten speziell bei den teureren Pro-Modellen auf eine rege Nachfrage in China und Europa hindeuten – und zwar ungeachtet des makroökonomischen Gegenwinds.
So müssten Kunden in China laut seiner Erhebung im Schnitt 43 Tage auf ein iPhone 14 Pro Max warten – und damit neun Tage länger als auf ein Pro Max 13 im Vorjahr. Auch in Europa und Japan seien die Wartezeiten mit 33 bis 35 Tagen erhöht. In Kombination mit einer Lieferkettenanalyse bleibt er damit bei seiner Prognose, wonach Apple im laufenden zweiten Halbjahr 2022 insgesamt 92 Millionen iPhone 14 produzieren lassen wird.
Nachdem Medienberichte, wonach Apple die Produktion des iPhone 14 doch nicht steigern will, bereits am Mittwoch für – aus Sicht des AKTIONÄR übertriebene – Kursverluste gesorgt hatte, befeuert die Studie der Bank of America die Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage nun zusätzlich. Die positiven Kommentare treten derweil völlig in den Hintergrund.
In der Folge verliert die Apple-Aktie am Donnerstag kurz vor Handelsstart an der Wall Street weitere zwei Prozent. DER AKTIONÄR bleibt aber trotzdem bei der positiven Langfrist-Einschätzung.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Mit Material von dpa-AFX.