Apple hat in der Vorwoche verkündet, dass der langjährige Finanzchef Luca Maestri sein Amt zum Jahresende abgeben und künftig an anderer Stelle im Konzern tätig sein wird – eine Praxis, die Apple schon früher bei Abgängen aus dem Top-Management angewendet hat. Mittelfristig könnten weitere Mitglieder der Konzernspitze kürzertreten.
Wie Apple in der Vorwoche bekanntgab, wird Maestri die Leitung des Finanzressorts nach mehr als zehn Jahren im Amt Ende Dezember abgeben. Mit Kevan Parekh steht der derzeitige Vice President für die Bereiche Finanzplanung und -Analyse, G&A and Benefits Finance, Investor Relations und Market Research bereits als Nachfolger in den Startlöchern.
Die Anleger haben gelassen auf den bevorstehenden Wechsel im Top-Management reagiert. Zumal Maestri nicht vollständig aus dem Konzern ausscheidet, sondern als Chef des Corporate Service Teams, das auch die Bereiche Informationssysteme und -technologie, Informationssicherheit sowie Real Estate und Entwicklung umfasst, erhalten bleibt.
Die Praxis, erfahrene Top-Manager nicht sofort in den Ruhestand zu verabschieden, sondern in einer weniger anspruchsvollen Rolle im Unternehmen zu halten, hat bei Apple bereits eine gewisse Tradition. Auch Chef-Hardware-Ingenieur Bob Mansfield, Designer Jony Ive und Marketing-Chef Phil Schiller blieben nach ihren jeweiligen Rücktritten von ihren Top-Positionen noch einige Zeit bei Apple – teils auf eigens für sie geschaffenen Posten.
Die Vorteile für Apple liegen auf der Hand: Ein reibungsloser Übergang zum jeweiligen Nachfolger ist so auch über den eigentlichen Wechseltermin hinaus gewährleistet, zudem bleibt wertvolle Expertise im Haus. Laut einem Bericht von Bloomberg-Experte Mark Gurman fragen auch Apple-Chef Tim Cook und sein Team die Konzern-Veteranen gerne um Rat. Und auch bei Anlegern und Mitarbeitern komme ein schrittweiser Rückzug demnach besser an als ein plötzlicher Abschied.
Weitere Top-Manager vor Ruhestand
Der Tech-Riese dürften diese Praxis folglich auch beibehalten, wenn in den kommenden Jahren weitere Mitglieder des Top-Managements das Rentenalter erreichen – darunter Chief Operating Officer Jeff Williams sowie Eddy Cue, Chef der Service-Sparte. Beide könnten künftig einen Teil ihres bisherigen Aufgabenbereichs verantworten, so Gurman.
Apple-CEO Tim Cook ist 63 Jahre alt und wird den Staffelstab in absehbarer Zeit wohl an Hardware-Chef John Ternus übergeben, prophezeite der gut vernetzte Bloomberg-Experte bereits im Mai. Doch auch danach werde Cook wohl als Executive Chairman an Bord bleiben.
Bei Apple ist auch die zweite Reihe hinter dem amtierenden Vorstand mit Top-Talenten gespickt und Personalwechsel in der Führungsetage gehen in der Regel reibungslos über die Bühne. Zudem dürfte ein Konzern wie Apple keine Probleme haben, nötigenfalls auch extern Kandidaten für Spitzenpositionen zu finden.
Anleger können weiteren Personalien in den kommenden Jahren also relativ gelassen entgegensehen. Dank starker operativer Aussichten im Hardware- und Service-Geschäft bestätigt DER AKTIONÄR die langfristige Kaufempfehlung für die Aktie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.