Derzeit befindet sich der iPhone-Hersteller in einer heiklen Lage. Sowohl fundamental als auch charttechnisch wird es zunehmend ungemütlich. Ärgerlich für die Apple-Führungskräfte: Sie werden daran wenig ändern können. Ohne positive externe Impulse droht eine Gewinnwarnung. Es wäre schon die zweite in diesem Jahr.
Seit 2002 hatte Apple seine Prognosen stets erreicht oder gar übertroffen. Doch am 3. Januar 2019 riss die Erfolgssträhne: Die Umsatzerwartung wurde von 89 Milliarden Dollar auf 84 Milliarden reduziert. CEO Tim Cook begründete die Warnung explizit mit den schlecht laufenden Geschäften in China, wo Apple ein Fünftel seiner Umsätze erzielt. Durch die jüngste Verschärfung im Handelskonflikt dürfte die Situation noch problematischer geworden sein.
Nationalstolz angestachelt
Der Smartphone-Markt in China ist nach Amerika und Europa der wichtigste für Apple. Zeitweise war es sogar der zweitwichtigste. Doch die Nachfrage hat nachgelassen. Anbieter wie Xiaomi und Huawei konkurrieren erfolgreich mit dem US-Konzern. Schwingt Trump weiter die Zoll-Keule, werden voraussichtlich erst recht immer mehr Chinesen zu Produkten der heimischen Hersteller greifen.
Schon jetzt gibt es Stimmen auf Weibo, Chinas Twitter-Variante, die Huawei-Smartphones als bessere und günstigere Alternative anpreisen – eine patriotische noch dazu. Eskaliert der Handelskonflikt völlig, könnte in China sogar ein Klima aufkommen, in dem es sozial verpönt wäre, sich mit Apple-Produkten in der Öffentlichkeit blicken zu lassen.
Vergeltung möglich
Im Rahmen eines Handelskriegs könnte Chinas Führung außerdem auf die Idee kommen, Apples iPhone-Produktion in China zu behindern. Ein Goldman-Sachs-Analyst schätzt, dass Apples Umsatz in diesem Fall um bis zu 30 Prozent einbrechen könnte.
DER AKTIONÄR meint: Anleger meiden die Apple-Aktie angesichts der jüngsten Entwicklungen. Der Kurs hat die 200-Tage-Linie unterschritten und setzt derzeit auf die 90-Tage-Linie bei knapp über 180 Dollar auf. Sollte der Kurs nicht bald wieder nach oben drehen, würden die Tiefs vom Jahreswechsel in den Blickpunkt rücken. Beobachten!
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Apple.