Apple hat seine Übernahme-Aktivitäten im vergangenen Jahr deutlich zurückgefahren. Umso spannender ist, wo der Tech-Riese dann doch zugeschlagen hat – nämlich beim britischen Start-up AI Music, das auf Künstliche Intelligenz zurückgreift, um individuelle Playlists zu erstellen. Der Deal soll bereits abgeschlossen sein.
Das berichtet jedenfalls Bloomberg-Experte Mark Gurman und beruft sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Laut dem Bericht liege der Abschluss der Übernahme bereits einige Woche zurück, ein offizielles Statement der beteiligten Unternehmen gibt es allerdings nicht. Auch über den Kaufpreis des rund fünf Jahre alten Start-ups wurde nichts bekannt.
Laut eine Kopie der – zwischenzeitlich abgeschalteten – Website von AI Music ist das Unternehmen darauf spezialisiert, auf Grund von Künstlicher Intelligenz und lizenzfreier Musik individuelle, dynamische Playlists zu erstellen. Dadurch entstehe ein persönlicher Soundtrack, der sich durch die Interaktion mit dem Nutzer ändert.
Als konkrete Beispiele werden im Bloomberg-Artikel etwa die Hintergrundmusik in einem Videospiel, die sich der Stimmung anpasst, oder Musik für ein Fitness-Workout, die sich an die Intensität des Trainings richtet, genannt. Genutzt wurde die Technologie bislang beispielsweise von Marketingfirmen, um an das Publikum angepasste Hintergrundmusik für Werbespots zu finden.
Bei Apple könnte die Technologie von AI Music in diverse bestehende Angebote integriert werden, mutmaßt man beim Branchenportal macrumors.com. So könnten auf deren Grundlage interaktive Playlists für Workouts mit dem Sport-Abo Fitness+ oder zur musikalischen Untermalung von Rückblicken und Diashows in der „Fotos“-App erzeugt werden.
Auffällige Aktivität im Musik-Geschäft
Bloomberg verweist darauf, dass Apple die Übernahme-Aktivität zuletzt deutlich zurückgefahren hat. So habe der Tech-Riese im Jahr 2021 nur noch 33 Millionen Dollar für Zukäufe ausgegeben – nach 1,5 Milliarden im Jahr 2020 und 624 Millionen 2019.
Auffällig: Auch die letzte bekannte Übernahme im Juli 2021 hatte mit Musik zu tun. Damals hatte Apple den auf klassische Musik spezialisierten Streamingdienst Primephonic geschluckt. Dieser solle laut dem Bericht in eine Zusatz-App für Apple Music integriert werden.
Am Geld liegt die Zurückhaltung von Apple sicher nicht, denn der Tech-Riese hat nach Bloomberg-Informationen rund 200 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Damit ist der Konzern auch in turbulenten Zeiten eine sichere Bank und bestens gerüstet, um im M&A-Markt das eine oder andere Schnäppchen zu schlagen. Die Apple-Aktie bleibt ein klarer Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.