Produktionsausfälle im weltgrößten iPhone-Wert des Zulieferers Foxconn im chinesischen Zhengzhou haben Apple das wichtige Weihnachtsgeschäft verhagelt. Grund genug, die Produktion künftig stärker zu diversifizieren und die Abhängigkeit von China zu senken – unter anderem mit einem neuen Werk in Indien.
Wie nach Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen meldet, investiert Foxconn rund 700 Millionen Dollar in ein neues Werk im südindischen Bengaluru. Neben der Fertigung von iPhone-Komponenten seien dort auch Anlagen zur Endmontage der Smartphones geplant. Zudem will Foxconn dort auch Teile für die aufstrebende E-Auto-Sparte fertigen lassen.
Nach der Fertigstellung sollen in dem indischen Werk rund 100.000 Menschen arbeiten – etwa halb so viele, wie Foxconn derzeit im „iPhone City“ genannten Fertigungskomplex in Zhengzhou beschäftigt.
Für Foxconn ist es eine der bislang größten Einzelinvestitionen in Indien. Sie unterstreicht die Gefahr für China, den Status als weltweit größter Hersteller von Unterhaltungselektronik zu verlieren. Apple und andere US-Marken setzen ihre in China ansässigen Zulieferer unter Druck, alternative Standorte wie Indien und Vietnam zu erkunden.
Die strengen Corona-Maßnahmen der chinesischen Regierung und daraus resultierende Proteste hatten im vergangenen Herbst dazu geführt, dass die iPhone-Produktion in Zhengzhou zeitweise stillstand und Apple die traditionell hohe Nachfrage im Weihnachtsgeschäft nicht bedienen konnte.
Ob die neue Fabrik in Indien die Produktion in China ergänzen oder zumindest teilweise ersetzen soll, ist bislang nicht bekannt. Nach Berechnungen der Analysten von Bloomberg Intelligence dürfte der Anteil in Indien gefertigter iPhones am globalen Output aber von derzeit weniger als fünf Prozent auf zehn bis 15 Prozent steigen.
Apple treibt die Diversifizierung der Produktion voran und senkt so die Abhängigkeit von China – was auch mit Blick auf schwelende politische Konfliktrisiken nicht schaden kann. Auch bei Forschung und Entwicklung stellt sich der Tech-Riese breiter auf und hat unlängst eine weitere Milliarden-Investition in München angekündigt. Die Kaufempfehlung für die Aktie gilt derweil weiterhin.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple
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