Eine Datenschutz-Lücke der etwas anderen Art droht bei Apple: Laut einem Medienbericht will Chief Privacy Officer Jane Horvath den Tech-Riesen in Kürze verlassen. Wer den wichtigen Posten anschließend besetzen wird, ist noch nicht bekannt – wohl aber, wohin es die langjährige Top-Managerin als nächstes zieht.
Wie Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, hat Horvath die Rechtsabteilung von Apple kürzlich über ihren geplanten Weggang informiert. Die Datenschutz-Expertin ist seit 2011 bei Apple und übernahm vor rund einem Jahr den Posten als Chief Privacy Officer.
Unter ihrer Mitwirkung hat Apple die Datenschutz- und Privatsphäre-Bestimmungen in den letzten Jahren deutlich verschärft und unter anderem die Möglichkeiten für das Tracking und die Verarbeitung von Nutzerdaten durch Dritte eingeschränkt.
Die durchaus kontrovers diskutierten Richtlinien hat die Managerin auch gegenüber Interessengruppen und der Politik vertreten. Darüber hinaus liegt in ihrem Zuständigkeitsbereich die Überwachung der Einhaltung globaler Datenschutzrichtlinien durch den Tech-Konzern.
Zu einiger Bekanntheit innerhalb und außerhalb des Konzerns hat es die Anwältin bereits im Jahr 2016 gebracht, als sie der US-Bundespolizei FBI damals die Kooperation bei der Entschlüsselung des iPhones eines Tatverdächtigen verweigert hatte
Nächste Station: Apples Top-Kanzlei
Laut dem Bloomberg-Bericht wird Horvath nach ihrem Ausscheiden bei Apple bei der renommierten US-Anwaltskanzlei Gibson, Dunn & Crutcher anheuern. Diese hat den Konzern in der Vergangenheit wiederholt vertreten, zuletzt beispielsweise im Rechtsstreit mit dem Spieleentwickler Epic Games.
Apple selbst hat den Weggang der obersten Datenschützerin bislang nicht kommentiert. Somit ist bis dato unklar, wer die Rolle anschließend übernehmen wird. Mit Blick auf die hohe Bedeutung von Privatsphäre und Datenschutz für das gesamte Produkt- und Service-Portfolio dürfte aber schnell für qualifizierten Ersatz gesorgt werden.
Die Apple-Aktie leidet unterdessen weiterhin unter dem durchwachsenen Gesamtmarkt. Statt dem erhofften Ausbruch in Richtung des Allzeithochs ist der Kurs zuletzt wieder unter die 200-Tage-Linie gefallen. An den positiven Langfrist-Aussichten im operativen Geschäft und der spannenden Investmentstory ändert sich dadurch aber nichts. Die Aktie bleibt ein Basisinvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.