Während der Chip-Riese Intel mit Verzögerungen bei seiner nächsten Prozessor-Generation kämpft, ist der kleinere Konkurrent AMD auf Aufholjagd. Im vergangenen Quartal steigerte AMD den Umsatz im Jahresvergleich um 26 Prozent auf 1,93 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang von 35 auf 157 Millionen Dollar hoch. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel am Dienstag um gut zehn Prozent.
AMD verzeichnete höhere Verkäufe bei seinen PC-Chips der Marke Ryzen sowie den Epyc-Prozessoren für Rechenzentren. Unter den Kunden sind unter anderem Google und Amazon mit ihren riesigen Server-Anlagen. Das Geschäft mit Rechenzentren macht jetzt rund 20 Prozent der AMD-Erlöse aus, wie Firmenchefin Lisa Su betonte. Aber auch bei PC-Chips habe AMD den höchsten Umsatz seit 12 Jahren erzielt. Der Marktanteil der Firma wachse kontinuierlich seit fast drei Jahren.
Für das laufende Quartal stellte AMD einen Umsatz von 2,55 Milliarden Dollar in Aussicht und übertraf damit die Prognosen der Analysten. Anders als zunächst erwartet werde die Nachfrage nach Server-Chips und Notebook-Prozessoren auch im zweiten Halbjahr stark bleiben, sagte Su. Zuvor waren Experten davon ausgegangen, dass der Bedarf nach einem Schub dank Heimarbeit und erhöhtem Datenverkehr in der Corona-Krise schnell wieder abflauen werde.
Im Server-Markt erreichte AMD nun einen Marktanteil von rund zehn Prozent, sagte Su. Im Jahr 2017 lag der Wert bei einem Prozent, bevor eine neue Chip-Generation die Wende brachte. Mit der Erholung ging auch ein steiler Anstieg beim Aktienpreis einher: Ins Jahr 2017 war AMD mit einem Kurs von rund 11 Dollar gestartet - im nachbörslichen Handel am Dienstag stieg er auf über 75 Dollar.
DER AKTIONÄR bewertet die Zahlen von AMD sehr positiv. Insbesondere die Prognoseanhebung und der deutliche Zuwachs beim Umsatz zeugen von einer sehr starken Verfassung des Chipherstellers. DER AKTIONÄR bleibt weiterhin bullish und empfiehlt die AMD-Aktie zum Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)