Das Jahr hatte super begonnen für die Amazon-Aktionäre – doch das Plus von zwischenzeitlich 35 Prozent ist auf 17 Prozent zusammengeschmolzen. Am Donnerstag rutschte die Aktie des Tech-Giganten wieder unter die psychologisch bedeutende Marke von 100 Dollar. Die Aussagen der Fed-Falken macht den Amazon-Bullen Sorgen.
Loretta Mester, Präsidentin der Federal Reserve Cleveland, und James Bullard von der St. Louis Fed machen Druck auf Fed-Chef Jerome Powell. Angesichts der nach wie vor hohen Inflationsrate komme die US-Notenbank sehr wahrscheinlich nicht um einen aggressiveren Zinskurs herum.
Mester sieht „zwingende konjunkturelle Gründe“ für eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf der Fed-Sitzung vom 31. Januar bis 1. Februar, berichtet Bloomberg. Die neuesten Daten hätten nichts an ihrer Ansicht geändert, dass der Leitzins auf über fünf Prozent erhöht werden und dort eine Zeit lang bleiben müsse.
Bullard forderte einen Leitzins von 5,375 Prozent – „und zwar so bald wie möglich“. Der Notenbanker: „Meine allgemeine Einschätzung ist, dass es ein langer Kampf gegen die Inflation sein wird.“
Tech-Unternehmen wie Amazon sind Wachstumsfirmen. Das Wachstum ist zu einem wesentlichen Teil durch Kredite finanziert. Folglich leiden diese Unternehmen in den Zeiten hoher Zinsen besonders.
DER AKTIONÄR hält eine Erhöhung um 50 Basispunkte auf der nächsten Fed-Sitzung für nicht besonders wahrscheinlich. Die Mehrheit der Notenbanker will vorsichtig sein, um die Konjunktur nicht abzuwürgen. Allerdings rückt die Zinswende nach den jüngsten Inflationsdaten (DER AKTIONÄR berichtete) wohl in weitere Ferne. Sobald sich die Lage hier aber merklich entspannt, sollte die Amazon-Aktie deutlich höher stehen, denn an der Qualität des Unternehmens und dem Potenzial gibt es für den AKTIONÄR keine Zweifel.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.
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