Tag der Wahrheit für Amazon: Der E-Commerce-Gigant öffnet am Donnerstag nach Börsenschluss seine Bücher und legt die Zahlen für das erste Quartal vor. Die Amazon-Aktie zählt im laufenden Jahr zu den absoluten Top-Werten an Wall Street. Was muss Amazon liefern, damit es nach den Zahlen weiter aufwärts geht?
Der Konsum in den USA läuft gut, die Nachfrage nach Cloud boomt und Streaming ist der Renner – normalerweise können die Zahlen von Amazon für das erste Quartal nur gut werden. Die Analysten erwarten beim Umsatz 59,6 Milliarden Dollar und damit ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2018. Der Nettogewinn soll bei 3,62 Milliarden Dollar liegen, der bereinigte Gewinn je Aktie bei 7,02 Dollar.
Top-Wachstumstreiber dürfte AWS bleiben. Die Cloudsparte erlöste im vierten Quartal 7,4 Milliarden Dollar und könnte im ersten Quartal bereits an der 8-Milliarden-Marke gekratzt haben.
Quelle:Statista, Amazon
Die Entwicklung bei AWS ist deswegen so interessant, da Amazon-CEO Jeff Bezos die Sparte wegen ihrer Größe womöglich bald an die Börse bringen muss. DER AKTIONÄR schätzt, dass AWS 2019 knapp 36,5 Milliarden Dollar erlösen wird. Nimmt man ein (gängiges) KUV von 10 als Bewertungsmaßstab, kommt man auf einen Wert der Sparte von 365 Milliarden Dollar. Damit wäre AWS nach dem IPO schlagartig eines der zehn wertvollsten Unternehmen der Welt.
Dip = Kaufchance
Die Amazon-Aktie ist schon monatelang im Rallye-Modus. Seit dem Tief im Dezember hat der Titel 46 Prozent zugelegt. Sehr gute Zahlen müssten also im Kurs eingepreist sein. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn die Anleger – wie am Mittwoch bei Paypal und Visa – selbst bei Top-Zahlen Gewinne mitnehmen. Da die langfristige Amazon-Story allerdings nach wie vor top ist, wäre ein Dip eine glasklare Kaufchance.