+++ Auf diese Aktien setzt die Redaktion für 2025 +++

Amazon: Angriff auf die Deutsche Post - Was macht die Aktie?

Amazon: Angriff auf die Deutsche Post  - Was macht die Aktie?
Foto: Börsenmedien AG
DAX -%
Jochen Kauper 22.02.2016 Jochen Kauper

Unruhe auf dem deutschen Paketmarkt: Die Pläne des US-Onlineriesen Amazon , in Deutschland auch in der Zustellung Fuß zu fassen und die Branche aufzumischen, setzt die Zusteller unter Druck. "Es gibt eine gewisse Nervosität", räumte der Vorsitzende des Bundesverbandes Paket und Expresslogistik (BIEK), Florian Gerster, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur ein. Amazon sei ungemein kapitalstark und ein Unternehmen, das Branchen auf Trapp bringen könne. Dabei zeigte sich der Verbandschef sicher, dass es in Ballungsgebieten den Versuch geben werde, eine Teilkonkurrenz aufzubauen.

"Aber auch dort optimieren wir unsere Angebote", sagte Gerster und kündigte an, das Feld nicht kampflos aufzugeben. Das klassische und flächendeckende Zustellgeschäft werde ohnehin weiter eine Domäne der reinen Paketdienstleister bleiben. Dabei zeigte sich der BIEK-Chef überzeugt, dass "Unternehmen im Wesentlichen bei ihrer Kernkompetenz bleiben und nicht beliebig ganze Lieferketten aufrollen" würden.

 „Geldverdienen ist schwierig geworden“
Anfang des Jahres waren Pläne von Amazon bekanntgeworden, den deutschen Zustellern mit dem Aufbau eines eigenen Netzes Konkurrenz zu machen. So testet das Unternehmen in einem Verteilzentrum in der Nähe von München schon länger die Zustellung in Eigenregie. Auch in anderen Metropolen sollen Verteilzentren in Stadtnähe aufbaut werden. Darüber hinaus startet der Onlinehändler nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" mit Packstationen einen weiteren Angriff auf die Deutsche Post . Vor allem in Deutschland und Frankreich wolle Amazon die Automaten aufbauen.

Aber auch untereinander beharken sich die Paketzusteller. Zielscheibe der Kritik ist der Branchenprimus Deutsche Post DHL. So warf Gerster dem Unternehmen erneut unfaire Wettbewerbspraktiken im Paketgeschäft vor: Das Geldverdienen sei schwierig geworden, "die Margen sind gering, darunter leiden unsere Unternehmen". Die Post stütze das Paketgeschäft mit dem hochprofitablen Briefbereich und könne so die Preise drücken. Ein Postsprecher wies den Vorwurf als haltlos zurück. Die Bundesnetzagentur habe bereits im März 2015 nach mehrjährigen Untersuchungen festgestellt, dass es eine Quersubventionierung nicht gebe.
Gerster forderte den Bund auf, sich von seinen Anteilen an der Post zu trennen, um Interessensgegensätze zwischen Aktionär auf der einen und Regulierer auf der anderen Seite zu beseitigen. "Dieser Widerspruch muss aufgelöst werden", sagte er. Derzeit hält der Bund noch ein Aktienpaket von 21 Prozent an der Post.

Chart angeschlagen: Deutsche Post mit Rebound – Amazon kaufen?

Die charttechnische Situation bei der Deutschen Post mahnt bereits zur Vorsicht. Mit dem Bruch unter die Marke von 22,50 Euro ist bereits ein Verkaufssignal aktiv und eine obere Trendwendeformation (Schulter-Kopf-Schulter-Muster) abgeschlossen. Kurzfristig ist im Zuge der Erholung an den Märkten zwar ein Rebound an diese Widerstandsmarke denkbar. Derartige Stärkephasen sieht DER AKTIONÄR jedoch als Gelegenheit, um Positionen abzubauen.

Die Amazon-Aktie hat in den letzten Wochen unter dem Abverkauf stark gelitten. Das Papier ist und bleibt spannend. Auf dem aktuellen Niveau lohnt es sich einen Fuß in die Tür zu stellen und eine erste Position einzugehen. Bleiben die Märkte freundlich, wird die Position ausgebaut.

(Mit Material von dpa-AFX).

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
DAX - Pkt.
Amazon - €

Aktuelle Ausgabe

Gesucht wird die neue Nvidia, Palantir oder Coinbase – das sind die großen AKTIONÄR-Favoriten für 2025

20.12.2024 Nr. 52/24 + 01/25 7,80 €
Paypal Sofortkauf Im Shop kaufen Sie erhalten einen Download-Link per E-Mail. Außerdem können Sie gekaufte E-Paper in Ihrem Konto herunterladen.

Buchtipp: Burn Book

Kara Swisher legt eine witzige, bissige, aber faire Abrechnung mit der Tech-Industrie und ihren Gründern vor. Sie berichtete seit den frühen 1990er-Jahren über den Aufstieg von Google, Apple, Amazon und Co und blickt auf eine unglaubliche Erfolgsbilanz zurück. Ihre Artikel und ihr Netzwerk sind legendär. Ihre Streitlust und ihr Witz auch. Ein Tech-CEO vermutete einmal, sie würde „in den Heizungsschächten lauschen“, und Sheryl Sandberg sagte: „Es ist ein Running Gag, dass Leute Memos schreiben und sagen: ‚Ich hoffe, Kara sieht das nie.‘“ Teils Memoiren, teils Geschichte und vor allem ein Bericht über die mächtigsten Akteure der Tech-Branche: Dies ist die Insider-Story, auf die alle gewartet haben, über das Silicon Valley und die größte Gelddruckmaschine der Menschheitsgeschichte.

Burn Book

Autoren: Swisher, Kara
Seitenanzahl: 336
Erscheinungstermin: 14.11.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-998-2

Jetzt sichern Jetzt sichern