Die Aktie des Internet-Händlers Amazon notiert im Dollar-Chart weiterhin nur knapp unter dem kürzlich erreichten Allzeithoch. Im Jahr 2015 steht damit ein sattes Plus von rund 115 Prozent zu Buche. Für den Streaming-Dienst mit eigenen Film-Produktionen hat Konzernchef Jeff Bezos nun große Ziele ausgegeben.
„Wir wollen einen Oscar gewinnen“, sagte Bezos der Welt am Sonntag. „Unser gegenwärtiges Ziel ist es, 16 eigene Filme pro Jahr zu produzieren.“ Amazon Prime Video konkurriert dabei mit anderen Streaming-Diensten wie Netflix und auch zunehmend mit Hollywood und traditionellen Fernsehsendern. „Wir lassen uns das was kosten. Ich will Meistern wie Spike Lee oder Woody Allen eine neue Plattform bieten“, so der Konzernchef weiter. „Wir sind in der Lage, solchen Könnern kreative Kontrolle und vor allem viel Freiheit zu gewähren.“
Viele Projekte möglich
Im konzerneigenen Filmstudio in Los Angeles hat zuletzt bereits Oscar-Preisträger Ridley Scott die TV-Serie „The Man In The High Castle“ produziert. Spike Lee brachte bei Amazon den satirischen Musik-Film „Chi-Raq“ heraus und auch Altstar Woody Allen wurde bereits für eine Serie angeheuert, die 2016 exklusiv auf der Video-Plattform des Onlinehändlers starten soll.
Wie weit das Engagement im Film- und Fernsehbereich letztlich gehen wird, vermag Bezos derzeit nicht abzusehen. Dass Amazon irgendwann einmal auch eine Fußball-Weltmeisterschaft oder die Bundesliga streamen könnte, will er nicht ausschließen. „Unmöglich wäre das nicht. Sport ist ein interessanter Bereich“, sagte er.
Gute Geschäfte
Amazon ist auf einem guten Weg. 2015 hat sich das boomende Geschäft mit dem kostenpflichtigen Abo-Angebot Prime auch in den Zahlen niedergeschlagen. Für das kommende Jahr sind die Aussichten ebenfalls gut. DER AKTIONÄR bleibt entsprechend optimistisch und sieht das Kursziel bei 700 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)