Biogen und der japanische Forschungspartner Eisai haben bei ihrem Hoffnungsträger gegen die Alzheimer-Krankheit einen Rückschlag erlitten. Wie am Freitagabend bekannt gegeben wurde, sprach sich ein Experten-Komitee der US-Gesundheitsbörde FDA gegen eine Zulassung von Aducanumab aus. Während die Biogen-Aktie weiter vom Handel ausgesetzt ist, rauscht das Papier von Eisai in Japan knapp 24 Prozent in die Tiefe.
Die Daten der ihnen vorliegenden klinischen, noch nicht beendeten Studie erschienen zwar positiv, mit Sicherheit lasse sich das aber nicht sagen, hieß es von den Fachleuten. Die Entscheidung der Berater steht einer nur wenige Tage zuvor abgegebenen positiven Einschätzung der FDA selbst entgegen. Die Behörde ist bei der Zulassung eines Medikamentes nicht an die Entscheidung des Beratergremiums gebunden. Heißt: Eine Zulassung von Aducanumab ist nicht gänzlich vom Tisch, allerdings folgt die FDA in der Regel dem Expertengremium.
Der Handel mit den Papieren war am Freitagabend kurz vor der Nachricht ausgesetzt worden. Für den Montag zeichnen sich nun große Kursverluste ab. Die Papiere waren vergangenen Mittwoch nach den positiven Aussagen der FDA um knapp 44 Prozent nach oben geschnellt. In Japan brach der Kurs von Eisai zum Wochenstart um fast ein Viertel ein.
Wie gewonnen, so zerronnen: Die Kursreaktion bei der Aktie von Eisai spricht Bände. Ein ähnlicher Verlauf ist auch bei Biogen zu erwarten, die Aktie dürfte die satten Kursgewinne von der Vorwoche abgeben, wenn der Handel des Papiers wieder freigegeben wird. Der Wert bleibt ein Fall für die Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)