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Alzheimer-Forschung – Hoffen auf Roche, Merck & Co, Novartis und Probiodrug

Alzheimer-Forschung – Hoffen auf Roche, Merck & Co, Novartis und Probiodrug
Foto: Börsenmedien AG
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Marion Schlegel 17.12.2016 Marion Schlegel

In der Pharmaforschung gilt die Alzheimersche Krankheit als "Heiliger Gral". Kein Medikament wurde bisher gefunden, um die Demenzkrankheit aufzuhalten oder wenigstens zu bremsen. Die bisherigen Mittel lindern die Symptome. Allein hierzulande leiden laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft an die 1,6 Millionen Menschen an Demenz, zwei Drittel davon haben Alzheimer. Angesichts einer älter werdenden Gesellschaft steigt die Zahl der Erkrankten. Eine Reihe von Ansätzen scheiterte, Pharmariesen wie Pfizer mussten Rückschläge hinnehmen. Seit 2007 kam kein neues Alzheimer-Medikament auf den Markt. Jüngst ist erneut eine Hoffnung des Pharma-Konzerns Eli Lilly endgültig gescheitert. Doch die Branche forscht weiter. Es gibt neue Ansätze, zum Teil mit ersten Erfolgen.

Die Nachricht von Eli Lilly sorgte bei Forschern, und Betroffenen für Enttäuschung, die Aktie des US-Pharma-Unternehmens setzte sie unter Druck. Der Medikamentenkandidat Solanezumab scheiterte in einer fortgeschrittenen Studie mit über 2.100 Patienten mit leichter Alzheimer-Demenz. Tests hatten gezeigt, dass der Gedächtnisabbau nicht langsamer verlief als ohne das Mittel. Dabei hatten Wissenschaftler schon gehofft, das Medikament könne 2017 oder 2018 auf den Markt kommen.

Das Unternehmen steht nicht allein. Mehrere Pharmaunternehmen haben Medikamente in der weit fortgeschrittenen Erprobung. Zum Teil fußen sie auf ähnlichen Ansätzen wie der gescheiterte Lilly-Kandidat. "Die meisten anderen forschenden Unternehmen gehen von dem gleichen Grundansatz aus, der sich auf das Eiweißmolekül Amyloid bezieht. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass auch sie mit ihren Studien scheitern könnten", sagt der Pharma-Analyst Bernhard Weininger vom Aktienanalysehaus Independent Research. "Andererseits betonen andere Hersteller, dass ihre Forschungen spezifischer sind als der Lilly-Ansatz. Und es kann sein, dass kleine Veränderungen den Ausschlag geben." Weininger stuft die Alzheimer-Forschung generell als sehr risikoreich ein. "Gleichzeitig bietet dieser Markt ein Riesenpotenzial." Das Umsatzpotenzial liegt nach Einschätzung von Experten bei Alzheimer im zweistelligen Milliardenbereich.

Bisher hat nach dem Lilly-Rückschlag kein Unternehmen angekündigt, seine Pläne überdenken zu wollen. Zumal es anderswo gute Nachrichten gibt: Der US-Konzern Biogen etwa konnte im Sommer hoffnungsvolle Zwischenergebnisse für seinen Antikörper Aducanumab vermelden - und das, obwohl der Ansatz dem des Lilly-Produkts ähnelt.

"2017 könnte ein wichtiges Jahr für Alzheimer werden", gibt sich Hendrik Liebers, Finanzchef des auf Alzheimer spezialisierten Biotechunternehmens Probiodrug optimistisch. Das Unternehmen hat ebenfalls ein Mittel in der klinischen Erprobung. Auch auf Neuigkeiten des Schweizer Pharmakonzerns Roche wartet die Branche. Wegen mangelnder Wirksamkeit stoppten die Schweizer vor zwei Jahren eine Studie. Später gab es Hinweise, dass eine höhere Dosierung des Wirkstoffes die Wirksamkeit verbessern könnte. 2017 will Roche entscheiden, ob es neue Studien wagt. Einen anderen Medikamentenkandidaten hat das US-Unternehmen Merck & Co in der Prüfung, eine späte Studie soll im kommenden April abgeschlossen werden. Auch Novartis forscht an zwei Wirkstoffen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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