Alphabet kommt aktuell auf ein 2023er-KGV von 20 – das liegt zwei Punkte unter dem KGV der vergangenen zehn Jahre. Trotzdem steht die Google-Mutter auf der Verkaufsliste der Börsianer. Nach -3,4 Prozent am Montag verliert die Aktie am Dienstag vorbörslich ein Prozent. Grund ist eine weitere negative Studie.
Nach der UBS hat am Dienstag auch Bernstein die Alphabet-Aktie abgestuft – ebenfalls mit dem Hinweis auf negative KI-Effekte auf das Unternehmen. „Möglicherweise drängt Alphabet zu sehr darauf, die generative KI in sein Kerngeschäft, die Onlinesuche, zu integrieren“, so Bernstein-Analyst Mark Shmulik.
„Googles aggressiver Vorstoß, die generative KI in die Suche einzubauen, könnte die Preisgestaltung für Suchanzeigen kurzfristig unter Druck setzen“, warnt der Experte.
Shmulik stufte die Aktie von „Outperformer“ auf „Marketperformer“ ab, beließ das Kursziel aber bei 125 Dollar.
Am Montag hatte UBS-Analyst Lloyd Walmsley auf Risiken von KI-Anwendungen für den Alphabet-Umsatz hingewiesen. „Die bei Google dargestellten Werbeanzeigen müssen erst für die KI-Nutzung optimiert werden“, so Walmsley.
Er sei sich zwar sicher, dass Google das Feintuning mit der Zeit gelingen wird. Eine Zeit lang könne der Wandel für die Websuche aber disruptiv sein – und an der Marge zehren.
Daher stuft der Experte die A-Aktie von Alphabet nach gutem Lauf von „Kaufen" auf „Neutral" ab. Das Kursziel erhöht er zwar von 123 auf 132 Dollar, was nur noch wenig Aufwärtspotenzial bedeutet.
DER AKTIONÄR meint: Der Einsatz von generativer KI macht Alphabet zu einem noch spannenderen Investment. Gewinnmitnahmen sind Nachkaufchancen. DER AKTIONÄR bleibt für seine Dauer-Empfehlung (Performance seit dem letzten Tipp im März 2023: 22 Prozent) bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)