DeepMind ist eine der spannendsten Alphabet-Töchter. Denn sie liefert nicht nur wichtige KI-Software für Dienste wie Google Maps oder YouTube, sondern jetzt auch Gewinne.
DeepMind hat sich auf Forschungsarbeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz spezialisiert und wurde 2014 von Google für 400 Millionen Dollar übernommen. Die britische Firma ist beispielsweise verantwortlich für AlphaFold, ein Computerprogramm, das mit Hilfe Künstlicher Intelligenz präzise vorhersagen kann, wie sich lange Proteinketten zusammenfalten – ein Durchbruch im Bereich der Molekularbiologie.
Finanziell hat sich der Zukauf des renommierten KI-Startups für Google jedoch bisher nicht gelohnt. Die Verluste von DeepMind sind horrend – alleine 2019 wurden Einbußen von 649 Millionen Dollar verzeichnet.
Erfreulich ist daher der jüngste Geschäftsbericht der Briten: Zum ersten Mal wurde 2020 ein Gewinn von knapp 60 Millionen Dollar erwirtschaftet. Zudem haben sich die Umsätze im Vergleich zu 2019 auf 1,13 Milliarden Dollar mehr als verdreifacht.
DeepMind hat zwar noch keine Deals mit Firmen außerhalb von Alphabet geschlossen, doch die KI-Software wird intern an Google, YouTube oder Waymo verkauft. Ein aktuelles Beispiel, wie DeepMind die Dienste des Internetriesen verbessert, ist die nun um 50 Prozent genauere Ankunftszeit bei Google Maps. Hinter der Umsatzverdreifachung steht damit aber ein großes Fragezeichen, da intern festgelegt werden kann, wie hoch die KI-Dienstleistungen vergütet werden.
Die Zahlen von DeepMind zeigen, dass sich das Investment von Google langsam auszahlen könnte. Die 60 Millionen Dollar fallen angesichts der Nettogewinne von Alphabet in Höhe von 62,9 Milliarden Dollar 2020 aber kaum ins Gewicht. Für die langfristige Investment-Story der Alphabet-Aktie sind gute Ergebnisse von Töchtern wie Waymo, DeepMind oder Calico jedoch wichtig, denn hier versteckt sich das zukünftige Wachstum des Konzerns.
Die Alphabet-Aktie kann sich indes von ihren gestrigen Kursverlusten im vorbörslichen US-Handel etwas erholen und notierte zuletzt 0,4 Prozent im Plus. Anleger bleiben bei der günstigen Aktie der Google-Mutter investiert und können nach dem Rücksetzer weiter zugreifen.