Geht es um das autonome Fahren, hat Waymo weiterhin die Nase vorn. Auf einem Gebiet von hundert Quadratkilometern transportiert die Alphabet-Tochter jetzt Passagiere vollautonom, ohne, dass ein Mensch hinter dem Steuer sitzt.
Mehr als drei Millionen Kilometer im alltäglichen Verkehr und über zehn Million Kilometer täglich in einer Simulation haben die autonomen Fahrzeuge von Waymo bereits zurückgelegt. Bis die erste Million zusammenkam, dauerte es sechs Jahre – die dritte Million wurde aufgrund der größeren Testflotte in nur sieben Monaten geschafft. Es ist einfach das Auto über Schnellstraßen oder Autobahnen fahren zu lassen. Schwierig wird es im Stadtverkehr – insbesondere, wenn zu dem erhöhten Verkehrsaufkommen Unfälle oder Rettungseinsätze hinzukommen.
Die gesammelten Daten ermöglichen nun ein unvorstellbares Pilotprojekt: In einem großflächigen Gebiet in Phoenix, Arizona, können Testpassagiere aus einer Flotte von 600 Fahrzeugen über eine App selbstfahrende Minivans herbeirufen, die sie im kompletten Stadtgebiet transportieren. Gesteuert wird das Auto über ein Control-Panel, über das Fahrten gestartet, das Auto gestoppt, Türen bedient oder Hilfe vom Waymo-Kundenservice angefordert werden kann.
Um das Projekt zu ermöglichen, setzt Waymo auf die Zusammenarbeit mit Fiat Chrysler. Später will Waymo einen kommerziellen Taxi-Service in Phoenix und Umgebung anbieten. Bei der weiteren Ausbreitung des Angebots könnte auch der Fahrdienstleister Lyft eine Rolle spielen
Laut Brian Nowak von Morgan Stanley dürfte Waymo bald mehr als 70 Milliarden Dollar wert sein und über zwölf Prozent zum Unternehmenswert von Alphabet beisteuern. Autonome Fahrzeuge mit Waymo-Technologie – das ist die große Kursfantasie hinter Alphabet. Der ehemalige „Moonshot“ aus der Forschungsabteilung „Google X“ steht kurz vor der Marktreife. Die meisten Experten rechnen damit, dass bereits Ende dieses Jahrzehnts die ersten vollständig selbstfahrenden Autos auf dem Markt erhältlich sind.