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Alibaba und JD.com: Korruption? Starke Zahlen verpuffen

Alibaba und JD.com: Korruption? Starke Zahlen verpuffen
Foto: Shutterstock
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Lars Friedrich 23.08.2021 Lars Friedrich

Erholung bei China-Tech-Werten? Ja, könnte man meinen – falls man nur den Vormittagshandel in Hongkong mitbekommen hat. Da stieg der Hang Seng Tech um bis zu 4,5 Prozent. Davon blieb am Ende jedoch nur gut ein Prozent übrig. Auch die erste Reaktion auf die jüngsten Zahlen von JD.com stimmt nicht so recht zuversichtlich.

Die Entwicklung beim Hang Seng Tech spricht eher für fortgesetzte Schwäche, weil die zwischenzeitlich deutliche Erholungsbewegung größtenteils gleich wieder abverkauft wurde. Der Kurs der Hongkong-Aktie von Alibaba schloss gar 3,7 Prozent im Minus.

In Hangzhou, Hauptstandort von Alibaba und der Fintech-Beteiligung Ant Group, wird gegen einen Parteisekretär wegen schwerer Verstöße gegen Parteidisziplin und Gesetze ermittelt, wie am Wochenende bekannt wurde. Die Mitteilung der Partei deutet darauf hin, dass es um Korruption geht.

Ant Group hat Gerüchte in sozialen Medien dementiert, wonach die Familie des Mannes kurz vor dem abgebrochenen Ant-Börsengang Anteile an dem Unternehmen erworben habe.

Von städtischer Seite wurde inzwischen eine Kampagne angekündigt, um unangemessene Beziehungen zwischen Regierung und privaten Geschäftsinteressen zu unterbinden. Rund 25.000 lokale Amtsträger und ihre Familien seien zur „Selbstüberprüfung und Selbstkorrektur“ aufgefordert worden, hieß es.

Alibaba (WKN: A117ME)

JD.com hat nach Handelsschluss in Asien Zahlen gemeldet. Umsatz und Gewinn übertrafen die Prognosen. 32 Millionen neue Nutzer sind Quartalsrekord. Der Gewinn von 0,5 Yuan je ADR liegt jedoch deutlich unter Vorjahresniveau (10,47 Yuan). Der Umsatz stieg um 26 Prozent auf 253,8 Milliarden Yuan (gut 39 Milliarden Dollar).

Erst mit US-Handelsbeginn arbeitet sich der Kurs von JD.com in den positiven Bereich vor.

JD.com (WKN: A112ST)

Die Situation rund um die chinesischen E-Commerce-Giganten Alibaba, JD.com und weitere Internet-Unternehmen bleibt äußerst angespannt. Charttechnisch sind leichte Kursgewinne in Hongkong oder den USA vorerst irrelevant, solange kein Ausbruch aus den charttechnischen Abwärtstrends gelingt.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba, JD.com.

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