Die Kurse von Aktien wie Alibaba und Tencent stehen weiter unter Druck. Über die Hintergründe hat DER AKTIONÄR in den vergangenen Monaten ausführlich berichtet. Dazu kommen neue Coronafälle in China und Befürchtungen, dass sich das Wirtschaftswachstum abschwächt. Goldman Sachs bleibt trotzdem einigermaßen zuversichtlich für langfristige China-Investments.
Die schärfe Regulierung der Tech- und Internetunternehmen in China mache es wahrscheinlich, dass die Lage an den Finanzmärkten kurzfristig volatil bleiben werde. Das schreiben Analysten von Goldman Sachs laut Bloomberg nach Gesprächen mit mehreren China-Experten. Die Regulierung ziele jedoch vor allem auf eine gerechtere und produktivere Wirtschaft ab und richte sich nicht grundsätzlich gegen Privatunternehmen. Die Gewinne von Unternehmen seien durch die Maßnahmen nicht „strukturell beeinträchtigt“. China sei daher nicht uninvestierbar geworden. Dennoch seien aus Investorensicht Bereiche zu bevorzugen, die von der chinesischen Führung explizit gefördert werden, darunter Chip-Produktion und grüne Energie.
Es bleibt also dabei: Die langfristigen Wachstumsaussichten bei Alibaba, Tencent und Co sind intakt. Kurzfristig gibt es aber attraktivere Anlagemöglichkeiten. Das deckt sich unterm Strich mit der vom AKTIONÄR seit Wochen kommunizierten Einschätzung, dass sich derzeit höchstens in Einzelfällen maßvolle Investments im chinesischen Internet-Bereich anbieten. Bei Alibaba und Tencent drängen sich vorerst keine Käufe auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.