Von wegen Gefängnis: Jack Ma ist nach mehreren Monaten erstmals wieder öffentlich aufgetreten. Damit hat sich die AKTIONÄR-Einschätzung bestätigt, dass Ma nur abgetaucht war und hinter den zahlreichen Spekulationen in Medien- und Finanzkreisen über ein „Verschwinden“ Mas und eine Zerschlagung seines Imperiums kaum Substanz steckt.
Chinesische Staatsmedien haben eine Video-Botschaft Mas verbreitet, mit der er sich den Berichten zufolge an 100 Lehrer im ländlichen Raum richtete. Ma kündigte in dem Video an, sich noch mehr als bislang für karitative Zwecke einsetzen zu wollen. „Ich habe in diesen Tagen gemeinsam mit meinen Kollegen gelernt und nachgedacht. Wir sind nun noch entschlossener, uns Bildung und Wohltätigkeit zu widmen“, wurde Ma in seiner Ansprache anlässlich einer jährlichen Veranstaltung seiner Stiftung zitiert.
Der Gründer des chinesischen Online-Giganten Alibaba war seit Ende Oktober nicht mehr öffentlich aufgetreten, seit er in einer Rede die chinesischen Regulatoren kritisiert hatte. Im Anschluss hatte es Spekulationen über das Verschwinden von Ma gegeben.
Anfang November stoppten die Behörden den geplanten Börsengang der Alibaba-Finanztochter Ant Group mit Verweis auf neue Regeln. Es hätte der größte Börsengang aller Zeiten werden sollen. Auch an anderer Front geriet Alibaba ins Kreuzfeuer: Die chinesische Kartellbehörde hat eine Untersuchung wegen mutmaßlicher Monopolvergehen eingeleitet.
Mas Auftritt beruhigt die Anleger. In Hongkong ist der Alibaba-Kurs prompt um neun Prozent gestiegen. Damit lichten sich die Wolken rund um das Unternehmen. Bleiben noch die Regulierungsbestrebungen und die Untersuchung wegen angeblicher Wettbewerbsverstöße …
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(mit Material von dpa-AFX)
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.