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Albemarle: Hiobsbotschaft für den Lithiumsektor?

Albemarle: Hiobsbotschaft für den Lithiumsektor?
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Markus Bußler 23.12.2021 Markus Bußler

Nach Peru erlebt auch das Nachbarland Chile einen Linksrutsch. Der neu gewählte Präsident Gabriel Boric gilt nicht gerade als Freund der Minengesellschaften. Deshalb zittern neben Kupferproduzenten vor allem auch die Lithiumunternehmen, die in Chile tätig sind. Oder doch nicht? Der Lithium-Riese Albemarle geht nicht davon aus, dass seine chilenischen Lithiumaktivitäten von der Regierung des gewählten Präsidenten Gabriel Boric beeinträchtigt werden, da das Unternehmen seit langem in dem Land ansässig ist und einen „einzigartigen“ Vertrag zur Produktion des Metalls abgeschlossen hat.

Boric, ein 35-jähriger linker Gesetzgeber, der sein Amt im März antritt, gewann die Wahl am Sonntag mit einem zweistelligen Vorsprung, weil er sich für eine Überarbeitung des marktorientierten Wirtschaftssystems Chiles einsetzte. Während des Wahlkampfes kritisierte er wiederholt die Privatisierung der Lithiumindustrie. Die Wahlergebnisse drückten die von Albemarle aber auch von SQM Anfang dieser Woche deutlich nach unten. Albemarle zeigte sich jedoch unbeeindruckt und wies darauf hin, dass das Unternehmen einen Vertrag für den Betrieb in Chile bis mindestens 2043 hat. „Wir sind seit mehr als 40 Jahren in dem Land präsent und planen, noch viele weitere Jahre dort zu sein“, sagte Albemarle-Sprecherin Kelli Hopp-Michlosky gegenüber Reuters. „Im Wesentlichen erwarten wir nicht, dass die neue Regierung irgendwelche Auswirkungen auf unsere Aktivitäten in Chile haben wird.“

Albemarle wies darauf hin, dass Boric während des Wahlkampfes gesagt habe, er plane nicht, den Lithiumbetrieb zu verstaatlichen, sondern wolle stattdessen eine nationale Lithiumgesellschaft gründen. Die chilenische Regierung betreibt bereits Codelco, den größten Kupferproduzenten der Welt. Albemarle wies auch darauf hin, dass es eine Lithium-Lizenzgebühr von bis zu 40 Prozent zahlt, die höchste Lithium-Lizenzgebühr der Welt, und dass es den Gemeinden, die in der Nähe seiner Betriebe leben, Geld zukommen lässt und Studien zum Wasserstand finanziert.

Der Linksrutsch in Südamerika ist sicherlich für die Konzerne nicht einfach zu handhaben. Man wird viel Fingerspitzengefühl benötigen, um sich einerseits auf die veränderte politische Landschaft einzustellen und andererseits die Investoren nicht zu verschrecken. Aktuell ist kaum abzusehen, wie sehr sich die Wahl in Chile auf die Minenindustrie auswirken wird. Andererseits: In Peru war letztlich die Angst auch größer als die tatsächlichen Auswirkungen bislang.

Albemarle (WKN: 890167)

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