Die BNP Paribas hat mit ihren Zahlen zum dritten Quartal einen Gewinnsprung vermeldet. Das französische Finanzinstitut überraschte positiv, was auch an den höheren Zinsen lag. Die Geschäftsstrategie geht einmal mehr auf. Anleger profitieren von einer satten Dividendenrendite und die Aktie ist noch immer günstig zu haben.
Die Erträge der BNP Paribas legten um acht Prozent auf 12,3 Milliarden Euro zu und übertrafen damit die Erwartungen der Branchenexperten (12,0 Milliarden Euro). Zwar legte die Bank mit 947 Millionen Euro ein Drittel mehr Geld für drohende Kreditausfälle zurück. Die gestiegenen Zinseinnahmen machten dies aber mehr als wett.
Der deutliche Anstieg der Zinsen hat der BNP Paribas im dritten Quartal ein überraschendes Gewinnplus beschert. Mit 2,76 Milliarden Euro lag der Überschuss gut zehn Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Institut am Donnerstag in Paris mitteilte. Damit übertraf BNP die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten, die mit einer Stagnation gerechnet hatten (2,47 Milliarden Euro). Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.
Zinsen treiben Gewinn
Der Nettozinsertrag der in Paris ansässigen Bank stieg im Vergleich zum Vorjahr um 9,6 Prozent, und der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren legte um 25 Prozent zu, und lag damit knapp über dem Durchschnitt der größten Wall-Street-Unternehmen. Der Aktienhandel, der in den letzten Jahren im Fokus von CEO Jean-Laurent Bonnafe stand, konnte sich gut behaupten. Die meisten Konkurrenten hatten dagegen Rückgänge in diesem Segment zu verzeichnen.
Mehr Erträge erwartet
BNP, die mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen aus ihrem umfangreichen Privat- und Firmenkundengeschäft erzielt, erwartet nun bis 2025 zusätzliche Zinserträge von mehr als zwei Milliarden Euro. Bonnafe hat den Aktienhandel in den vergangenen Jahren verstärkt. Nach dem Verkauf der US-Einzelhandelssparte der BNP für rund 16 Milliarden hat er angekündigt, einen Teil des Geldes für weitere Übernahmen und Rückkäufe zu verwenden.
Seine jüngsten Geschäfte - die Übernahme von Hedgefonds-Kunden der Deutschen Bank und der Credit Suisse - zahlten sich im dritten Quartal aus, als die Aktienhändler von BNP einen Ertragszuwachs von 3,3 Prozent erzielten, während die größten Wall-Street-Banken im Durchschnitt einen Rückgang von 13 Prozent verzeichneten.
Die Aktie ist mit einem für 2023 geschätzten KGV von unter 7 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,5 günstig bewertet. Verlockend für Anleger ist zudem die Dividendenrendite, die für das Geschäftsjahr 2022 bei 8,5 Prozent erwartet wird. Die kommenden Jahre sollen ähnlich hohe Ausschüttungen bringen. Interessierte können weiterhin zugreifen und belassen den Stopp bei 35,50 Euro.