Der europäische Flugzeugbauer rechnet mit einer weiteren Erholung des Flugzeugmarkts und hat nun seine Produktionspläne präzisiert. Die Zulieferer wurden informiert, künftig mehr liefern zu müssen. Und das kommt an der Börse gut an. Die Airbus-Aktie springt an der MDAX-Spitze um über sechs Prozent nach oben. Auch die Papiere von Zulieferern steigen deutlich.
Airbus bereitet sich auf die Zeit nach der Covid-19-Pandemie vor und hat nun seine Produktionspläne präzisiert. Sowohl der Bau von Flugzeugen der A320-Familie als auch der der kleineren A220-Familie werde gesteigert.
"Airbus geht weiterhin davon aus, dass sich der Markt für Verkehrsflugzeuge zwischen 2023 und 2025 wieder auf das Niveau von vor Covid-19 erholen wird, angeführt vom Single-Aisle-Segment", heißt es in einer Mitteilung aus der Schaltzentrale in Toulouse. Entsprechend seien die Zulieferer über die Planungen für die Flugzeugproduktion informiert worden.
Die Airbus-Aktie reagiert am Donnerstag in abgeschwächtem Börsen-Umfeld mit einem Kurssprung. In der Spitze notiert der MDAX-Wert bei 104,30 Euro so hoch wie zuletzt vor sechs Wochen. Dabei wurde auch die 50-Tage-Linie überwunden.
Im DAX steht die Aktie von Triebwerksbauer MTU Aero Engines mit gut zweieinhalb Prozent Kurszuwachs an der Spitze der Tagessieger. Auch die MTU-Konkurrenten Safran, Rolls-Royce sowie Meggitt verteuern sich im Sog der Airbus-Rallye am Vormittag um teilweise mehr als drei Prozent.
Für die Fertigung der Mittelstreckenjets der Airbus-Modellfamilie A320 bedeutet die Produktionssteigerung konkret, dass Airbus von 64 Flugzeugen pro Monat bis zum zweiten Quartal 2023 ausgeht. Die Zulieferer sollten sich auf ein Szenario von 70 Flugzeugen bis Anfang 2024 und bei einem sich weiter erholenden Markt von bis zu 75 Flugzeugen bis 2025 einstellen. Der Konzern bestätigte zudem den Ausbau auf 45 Flugzeuge pro Monat bis Ende 2021.
Bei der A220-Familie hält Airbus eine monatliche Produktionsrate von 14 Flugzeugen bis zur Mitte des Jahrzehnts für möglich. Bei der A350-Familie liege die durchschnittliche Produktionsrate bei fünf Flugzeugen pro Monat und solle bis Herbst 2022 auf sechs steigen, hieß es weiter. Bei der A330-Familie bleibe die Produktion bei einer durchschnittlichen monatlichen Produktionsrate von zwei Flugzeugen.
"Die Botschaft an unsere Zulieferer gibt dem gesamten industriellen System die Möglichkeit, die notwendigen Fähigkeiten zu sichern und bereit zu sein, wenn die Marktbedingungen es erfordern", betonte Airbus-Chef Guillaume Faury. Airbus hatte erst vor wenigen Wochen erklärt, den Bau einer neuen Endmontage-Linie für die A320-Familie wieder aufzunehmen. (Mit Material von dpa-AFX)
Die Pläne zum Ausbau der Produktion von Airbus-Fliegern sind ein positives Signal. Wenn auch noch die Charthürde bei 105 Euro fällt, wäre der weitere Weg aufwärts frei. Die Airbus-Aktie bleibt auch vor dem Hintergrund einer Aufnahme in den ab September auf 40 Firmen erweiterten DAX haltens- bzw. nachkaufenswert. DER AKTIONÄR hat ein Kursziel von 130 Euro ausgegeben.
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