IT-Landschaften müssen kontinuierlich verändert werden. Eine veraltete Daten-Infrastruktur kann sich kein Unternehmen leisten – auch nicht in Zeiten von Ölpreiscrash, Coronaviruns und Konjunktursorgen. Bei der Umsetzung von Digitalisierungskonzepten oder der Einführung von Technologien wie Cloud, App oder Big Data müssen Unternehmen aus allen Branchen auch künftig auf die Hilfe von Profis zurückgreifen. DER AKTIONÄR hat zwei dieser Profis einem Quick-Check unterzogen – und kommt zu einem klaren Urteil.
Bei Allgeier liegen frische Zahlen bereits auf dem Tisch. Das abgelaufene Geschäftsjahr wurde wie erwartet mit einem zweistelligen Umsatzplus und einer deutlich überproportionalen Ergebnissteigerung abgeschlossen. Besonders interessant: Die Gesellschaft hat von den 38 Millionen Euro beim EBIT alleine 16,1 Millionen Euro im Schlussquartal erzielt. Die geplante deutliche Reduzierung von Geschäft mit niedrigen Margen zeigt bereits Wirkung. Setzt sich dieser Trend fort, dann dürfte Allgeier ein starkes Jahr 2020 bevorstehen.
Im laufenden Jahr wird ein Umsatz in der Größenordnung von 820 bis 840 Millionen Euro angepeilt, was einem Plus zwischen sechs und acht Prozent entspricht. Hintergrund ist eine weiterhin geplante deutliche Reduzierung von Geschäft mit niedrigen Margen im Bereich „Allgeier Experts“.
Die bereinigte EBITDA-Marge soll auf eine Größenordnung von elf bis zwölf Prozent ansteigen, was einem bereinigten EBITDA in der Größenordnung von 90 bis 100 Millionen Euro entspricht. Zum Vergleich: 2018 lag die Marge noch bei 4,4 Prozent.
Der Gewinn je Aktie könnte im laufenden Jahr von 0,63 Euro in 2018 auf knapp zwei Euro kräftig zulegen. Das KGV-20e würde damit auf günstige 15 fallen. Im angeschlagenen Marktumfeld hat sich der Kurs bisher recht ordentlich geschlagen. Mit dem bestätigten Ausblick und dem anstehenden Gewinnanstieg im Rücken sollte die Aktie ihre Aufwärtsbewegung – spätestens nach einer Beruhigung am Gesamtmarkt – wieder aufnehmen und dabei Kurs auf die Hochs bei 38 Euro nehmen. Mit den nächsten News zur geplanten Abspaltung der Technologiesparte des Unternehmens dürfte es zusätzlichen Rückenwind geben.
Auch bei QSC macht der Ausblick Lust auf mehr. Der Auftragsbestand (133 Millionen Euro) bildet eine solide Basis für das 2020 angestrebte Umsatzwachstum. Ab dem vierten Quartal 2020 will das Unternehmen ein nachhaltig positives EBITDA erzielen. Zudem strebt QSC ab dem vierten Quartal 2021 einen nachhaltig positiven Kapitalfluss an.
Stellt sich das erwartete sequenzielle Umsatzwachstum ein und gelingt am Ende des Jahres beim EBITDA auf Quartalsbasis der Turnaround, dürfte die Aktie deutlich höher stehen. Zudem hat die Gesellschaft noch einen Joker in der Hinterhand. In Hamburg-Winterhude betreibt QSC ein Rechenzentrum – und das Grundstück gehört QSC. Den Verkaufswert taxieren Insider auf 0,30 Euro je Aktie. Zum Vergleich: Die Aktie kostet aktuell 1,15 Euro. Im letzten Gespräch mit dem AKTIONÄR schloss der Vorstand einen Verkauf nicht aus. Interessenten dürften bei der Lage Schlange stehen.
Können beide Vorstände wie geplant liefern, verfügen beide Aktie über enormes Kurspotenzial. Zudem verfügen sowohl Allgeier – durch den möglichen Börsengang der Technologiesparte – als auch QSC – durch geplante Zukäufe und die Millionen-Einnahmen durch den Grundstücksverkauf – über eine zusätzliche Sonderfantasie. Anleger mit Weitblick können daher die aktuellen Abschläge bei den Aktien zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.