Verbio hat die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018/19 veröffentlicht. Mit einem EBITDA von 95,1 Millionen Euro liegt dieses Ergebnis knapp über der zuvor zwei Mal erhöhten Prognose von 95 Millionen Euro. Der Bioenergie-Hersteller blickt optimistisch in die Zukunft und kommt bei der geplanten Expansion voran.
Bei einer leicht rückläufigen Produktion konnte der Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende Juni 2019 um 13,6 Prozent gesteigert werden. Ergebnisseitig explodierten die Kennzahlen – getrieben durch hohe Biodiesel-Margen.
Knapp zwei Drittel des Jahresumsatzes erlöste Verbio mit Biodiesel. Die hohen Margen schlagen direkt auf das Ergebnis durch. So konnte das Ergebnis um 250 Prozent (!) von 0,24 Euro im vorherigen Geschäftsjahr auf 0,84 Euro nach oben geschraubt werden. Es ist das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Unternehmenshistorie. Aktionäre sollen an dem Erfolg teilhaben, das Unternehmen schlägt eine Dividende in Höhe von 0,20 Euro vor.
Expansionsfantasie
Um sich breiter aufzustellen und nicht nur der den europäischen Rahmenbedingungen für Biokraftstoffe auszusetzen, expandiert Verbio nach Nordamerika und Indien. DER AKTIONÄR hat das Potenzial in den Märkten mehrfach thematisiert.
Die erworbene Anlage in Kanada ist am 24. August 2019 in Betrieb gegangen. Die Projekte in den USA und Indien befinden sich im Bau. Dank der Inbetriebnahme in Kanada und der regelmäßigen Anlagenoptimierung bestehender Standorte schraubt Verbio im angelaufenen Fiskaljahr die Biodiesel-Produktion von 470.000 Tonnen auf 660.000 Tonnen nach oben.
Zudem fährt Verbio die Kapazitäten für Biomethan von 600 Gigawattstunden um 25 Prozent auf 750 Gigawattstunden hoch. Für das neue Geschäftsjahr peilt das Management rund um Firmenlenker Claus Sauter 65 Millionen Euro beim EBITDA an. Dies liegt zwar etwa 30 Millionen unter dem Vorjahreswert, doch 20 Millionen Euro über der ursprünglichen Prognose aus dem Vorjahr. Denn Verbio hat aufgrund der lukrativen Geschäftsentwicklung zwei Mal die Guidance im Geschäftsjahr 2018/19 nach oben angepasst.
DER AKTIONÄR findet die Verbio-Story nach wie vor sehr spannend. Die Jahreszahlen liegen im Rahmen der Erwartungen, die Prognose für das neue Jahr dürfte mit 65 Millionen Euro beim EBITDA traditionell konservativ sein. Hinzu kommt das Wachstumspotenzial durch die Expansion. Langfristig sollte die Verbio-Aktie nachhaltig in zweistellige Kursregionen vorstoßen. DER AKTIONÄR hebt sein Kursziel für den Nebenwert von 10,50 Euro auf zwölf Euro an. Stopp: 6,90 Euro.