DER AKTIONÄR – Unsere App
Unter den heimischen Nebenwerten gibt es eine Reihe von Unternehmen, die über eine enorme Innovationskraft verfügen. Passen dann noch Bewertung, Managementqualität und Wachstumsperspektiven, sollte sich ein genauer Blick lohnen. Einer dieser Werte ist der Norddeutsche Spezialist für berührungslose Messtechnik Nynomic.
Nynomic verfügt über eine breite Aufstellung – sowohl produktseitig als auch geografisch. Das operative Geschäft ist dabei in drei wachstumsstarke Segmente aufgeteilt. Der größte Bereich „Clean Tech“ unterstützt den gesamten Industriesektor bei der Produktionskontrolle. „Life Science“ umfasst die Lösungen für die Medizintechnik unter anderem zur Analyse von Blut oder Medikamenten. Im „Green Tech“-Segment sind Anwendungen aus der Landwirtschaft wie die Bodennährstoff- und Pflanzenüberwachung (Smart-Farming-Sensorsysteme), die Analyse von Getreide bei der Saat und die Umwelttechnik zusammengefasst.
Wichtig: Auf Basis der breiten Technologieplattform mit intelligenter Sensorik zur Vermessung optischer Strahlung und smarter Technologien zur Datenaufnahme samt Auswertung lassen sich die Produkte und Lösungen in diverse Anwendungsbereiche skalieren. Am Ende können Kunden aus einer Vielzahl von Branchen und Industrien mit den Lösungen der Norddeutschen ihre Effizienz steigern.
Besonders erfreulich: die hohe Qualität der Kunden, die gepaart mit langjährigen Verträgen für Stabilität und wiederkehrende Umsätze sorgen. Ein Beispiel: die langfristige strategische Technologiepartnerschaft mit dem Pharma-Riesen Novartis. Der mit den Eidgenossen entwickelte Handsensor „NIRONE“ ermöglicht eine schnelle, kosteneffiziente und mobile Authentifizierung von Medikamenten, um gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen von Medikamentenfälschungen während der gesamten Liefer- und Abgabekette zu verhindern. Nynomic liefert die dafür notwendigen Handscanner, die App und die Cloud-Infrastruktur und unterstützt bei der Erstellung der Datenmodelle. Das Vorstandsduo Maik Müller und Fabian Peters spricht bei dem Deal von einer „Signalwirkung im global relevanten Zielmarkt“ und einem „zunehmenden Interesse“. Ein zweiter „Big Deal“ im Bereich Labordiagnostik mit einem Pharmakonzern würde aus meiner Sicht daher nicht überraschen.
Neben dem Bereich „Fake Medicine“ sorgen unter anderen der internationale Roll-out des „TactiScan“-Handhelds zur Rauschmittelerkennung sowie die steigende Nachfrage nach dem Cannabis-Messgerät „Purpl PRO“ für zusätzliche Fantasie.
Der Auftragsbestand markierte zum Ende des ersten Halbjahres 2022 mit einem deutlichen Plus von 13 Prozent einen neuen Rekordwert in Höhe von rund 79,5 Millionen Euro. Da sich Umsätze aufgrund verlängerter Lieferzeiten im Zuge der angespannten Beschaffungsmärkte teilweise ins dritte Quartal verschoben haben, erscheint das Erreichen der Jahresprognosen (Umsatz: 110 Millionen Euro / EBIT: Steigerung gegenüber Vorjahr) trotz der verhaltenen Entwicklung in den ersten sechs Monaten sehr wahrscheinlich, zumal die gestiegenen Materialkosten weiter zu einem großen Teil an die Kunden weitergegeben werden können.
DER AKTIONÄR erwartet bei Umsätzen in Höhe von 118 Millionen Euro (Vorjahr: 105,1 Millionen Euro) sogar eine EBIT-Marge von 14,5 Prozent (Vorjahr: 12,4 Prozent). Dank der breiten Aufstellung sollte die Nachfrage weiter groß bleiben und am Ende für eine Fortsetzung der zweistelligen Wachstumsraten bei Umsatz und Gewinn sorgen. Analysten von Montega Research vergeben für die mit einem 2023er-KGV von 11 günstig bewertete Aktie von Nynomic ein Kursziel von 52 Euro. Daraus resultiert nach dem jüngsten Rücksetzer eine Kurschance von über 100 Prozent.
DER AKTIONÄR hält an seiner positiven Einschätzung fest. Anleger mit Weitblick können das aktuelle Niveau zum Auf- oder Ausbau einer Position nutzen. Begleitet von einem positiven Newsflow sollte der günstig bewertete Nischenplayer wieder Fahrt aufnehmen und mittelfristig deutlich höhere Kursregionen ansteuern.
Hinweis auf Interessenkonflikte : Aktien von Nynomic befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.
