Hugo Boss baut seine Produktionsstätte im türkischen Izmir aus. Vorstandschef Daniel Grieder sagte der Financial Times (Donnerstag), die Zahl der Mitarbeiter solle um ein Drittel erhöht werden. Die künftige Strategie bestehe darin, noch mehr Kleidungsstücke in der Nähe der Märkte zu produzieren, wo sie verkauft würden.
Insgesamt plant das Unternehmen weitere 1.000 Beschäftigte einzustellen. Zudem soll ein Teil der Produktion in sogenannte City-Fabriken in westliche Länder verlagert werden. So soll den Angaben zufolge im ersten Quartal 2022 in einer Produktionsstätte in Los Angeles die Herstellung unter anderem von Jeans in einem Probelauf an den Start gehen.
Der ehemalige Tommy-Hilfiger-Boss hatte zuletzt erklärt, dass man von den aktuellen branchenspezifischen Lieferketten-Problemen nicht betroffen sei. Hugo Boss lässt in der Türkei, in Deutschland, Polen und Italien nähen. Laut Geschäftsbericht produzieren diese vier Unternehmenswerke 17 Prozent der Kollektionen – in Izmir wird mit 13 Prozent der Löwenanteil hergestellt. Der prozentual große Rest wird aus Asien, etwa Bangladesch, und Osteuropa – extern – rekrutiert.
Hugo Boss hatte im dritten Quartal von Wiedereröffnungen des Einzelhandels sowie einer guten Verbraucherstimmung profitiert. So stieg der Konzerngewinn auf 53 Millionen Euro nach vier Millionen im Corona-bedingt schwachen Vorjahreszeitraum.
Das Papier des MDAX-Konzerns kann von den News leicht profitieren und notiert bei 53,50 Euro.
Hugo Boss ist gut im Geschäft und geht auch strategisch den richtigen Weg. Wer der Empfehlung des AKTIONÄR (Ausgabe 04/2021) von Anfang gefolgt ist, liegt mit rund 95 Prozent im Plus und lässt die Gewinne am besten weiter laufen. Kursziel: 65,00 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)