Am Montag kommt das italienische Luxus-Mode-Label Zegna an die New Yorker Börse. Wie zuletzt bei den meistens SPAC-Deals, gab auch diesmal ein Großteil der Aktionäre der Mantelgesellschaft ihre Anteile zurück. Allerdings stützten institutionelle Investoren die Fusion und damit auch die Milliarden-Bewertung.
Die Entscheidung für ein Listing in New York ist Teil des stärkeren Fokus auf die USA, den die Zegna-Eigentümerfamilie ausgerufen hat. Bereits 2018 hatten die Italiener dazu das US-Label Thom Browne übernommen und sind so erstmals ins Segment Frauen-Mode vorgestoßen.
Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf eine sportlichere Kollektion – statt wie bisher auf klassische Anzüge und Hemden.
Die Aktionäre des SPAC Investindustrial Acquisition überzeugte der Deal nicht: 58 Prozent gaben ihre Anteile zurück. Mehr als die Hälfte des so verlorenen Kapitals war jedoch durch eine Backstop-Vereinbarung geschützt. Institutionelle Investoren hatten vorab zugesagt, für bis zu 125 Millionen Dollar Aktien der abgesprungenen SPAC-Zeichner zu kaufen.
Dank der Absicherung kommt der Luxusschneider zu einer Bewertung von 3,1 Milliarden Dollar an die Börse – knapp unterhalb der ursprünglich angestrebten 3,2 Milliarden. Auch die Einnahmen aus der Fusion blieben aufgrund der Zusage mit 761 Millionen Dollar „nur“ 117 Millionen hinter den möglichen Erlösen zurück.
Die Strategie-Veränderung bei Zegna ist vielversprechend. DER AKTIONÄR bleibt dennoch bei seiner Empfehlung für den deutschen Konkurrenten Hugo Boss. Die Metzinger sind mit einem 2022er KUV von 1,1 nicht nur günstiger als das Mailänder Unternehmen (1,5), sondern wachsen auch stärker.