Der deutsch-dänische Affenpocken-Impfstoff-Hersteller hat seine Zahlen zum ersten Halbjahr vorgelegt und umsatzseitig enttäuscht, aber die mehrfach in diesem Jahr angehobene Guidance bekräftigt. Nach anfänglichen Kursverlusten ist die Aktie von Bavarian Nordic zur Wochenmitte deutlich ins Plus gedreht.
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr von 764 Millionen Dänische Kronen ein Jahr zuvor auf 857 Millionen Kronen (115,2 Millionen Euro). 537 Millionen Kronen entfielen dabei auf das zweite Quartal, die Analysten hatten jedoch mit knapp 568 Millionen Kronen gerechnet. Beim EBITDA verzeichnete Bavarian Nordic in den ersten sechs Monaten einen Fehlbetrag in Höhe von 218 Millionen Kronen. Stark: Per Ende Juni belief sich die Cashposition auf 2,75 Milliarden Kronen (etwa 370 Millionen Euro). Damit kann Bavarian Nordic seine Spätphasen-Programme (Covid-19 und RSV) vorantreiben.
An der Prognose für 2022 hält der Impfstoff-Hersteller fest: Der Jahresumsatz soll sich zwischen 2,7 und 2,9 Milliarden Kronen einfinden, der EBITDA-Verlust könnte dann in einer Range zwischen 100 und 300 Millionen Kronen liegen.
Darüber hinaus gab Bavarian Nordic eine Vereinbarung mit den PAHO-Ländern bekannt. Den Staaten in der Karibik und Lateinamerika soll ein gerechter Zugang zu dem Affenpocken-Impfstoff des Unternehmens ermöglicht werden. Erste Auslieferungen sind für September geplant, der Deal ist allerdings bereits in der bestehenden Prognose berücksichtigt.
Die Nachfrage nach dem Pocken-Impfstoff von Bavarian Nordic bleibt hoch. Den enttäuschenden Umsatz im zweiten Quartal ignorieren die Anleger, zur Stunde legt die Aktie um gut drei Prozent zu. DER AKTIONÄR hat die Sonderstory rechtzeitig zum Kurs von 23,07 Euro aufgegriffen und eine Position in seinem Musterdepot eröffnet. Erste Gewinne wurden bereits mitgenommen. Die Restposition sollte unbedingt gehalten werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: