Der Kochboxenversender HelloFresh verstärkt sich in den Vereinigten Staaten. Für bis zu 277 Millionen US-Dollar in bar vorbehaltlich üblicher Kaufpreisanpassungsmechanismen soll die US-Firma Factor75 gekauft werden, wie HelloFresh am Montag mitteilte. Es sei ein entsprechender Vertrag abgeschlossen worden. Factor ist US-amerikanischer Anbieter von fertig zubereiteten, frischen Mahlzeiten.
Factor rechnet für das Geschäftsjahr 2020 mit einem Umsatz in Höhe von ungefähr 100 Millionen Dollar. Von dem Kaufpreis fließen den Angaben zufolge 177 Millionen Dollar am Tag des Vollzugs der Transaktion (Closing), der verbleibende Teil von bis zu 100 Millionen sei erfolgsabhängig.
Der Vollzug der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Erfüllung üblicher Bedingungen, welche unter anderen den Ablauf der Wartezeit unter dem kartellrechtlichen U.S. Hart-Scott-Rodino Antitrust Improvements Act und die Zustimmung der Gesellschafter von Factor mit einfacher Mehrheit umfassen. Mit dem Vollzug der Transaktion wird innerhalb der nächsten Monate gerechnet.
Die US-Bank JPMorgan hat HelloFresh derweil von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 37 auf 35 Euro gesenkt. Der Kochboxenanbieter habe von den Corona-Lockdowns massiv profitiert, schrieb JPMorgan-Analyst Marcus Diebel in einer am Montag veröffentlichten Studie. Es werde aber jedoch ab jetzt immer schwieriger, nennenswertes Neukundenwachstum zu realisieren.
Die Aktie von HelloFresh reagiert am Montagmorgen mit einem deutlichen Minus, sie konnte in den vergangenen Tagen aber auch gut zulegen. DER AKTIONÄR bleibt angesichts der weiter anhalten Lockdown-Maßnahmen mittelfristig aber weiter zuversichtlich für den Wert. Das Kursziel des AKTIONÄR bleibt bei 60 Euro. Zuletzt wurde die Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie erfolgreich getestet. Diese gilt auch weiterhin als wichtige Unterstützung. HelloFresh befindet sich auch im AKTIONÄR-Depot.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im „AKTIONÄR Depot“.
(Mit Material von dpaAFX)